Container für die Goetheschule

An der Großen-Busecker Grundschule will der Kreis möglichst noch in den Ferien zwei Container-Module errichten lassen, die Sockel dafür stehen bereits. Wie die angespannte Raumsituation auf Dauer gelöst werden soll, bleibt fraglich.
Wenn Anfang September der Unterricht auch an der Großen-Busecker Grundschule wieder startet, wird der nutzbare Teil des Schulhofs ein gutes Stück kleiner als bisher sein: Wie der Landkreis Gießen als Schulträger nun bestätigt hat, sollen dort zeitnah Container aufgestellt werden und die angespannte Raumsituation an der Goetheschule etwas entschärfen. Die Fundamente sind schon erkennbar und momentan noch eingezäunt.
»Geplant ist die Errichtung von zwei Klassenräumen in Container-Modulbauweise mit je circa 55 Quadratmetern Nutzfläche«, teilt die Kreis-Pressestelle auf GAZ-Anfrage mit. Aufgrund steigender Schülerzahlen sei eine räumliche Erweiterung der Goetheschule erforderlich.
»Die Klassenraum-Module« würden »nach hohen energetischen Anforderungen errichtet«, heißt es in der Antwort weiter. So verfügten diese zum Beispiel über LED-Beleuchtung, würden mittels Luft-Wärmepumpe beheizt, besäßen Sonnenschutzjalousien und seien »mit einer hoch wärmegedämmten Gebäudehülle ausgestattet.« Die Räume sind laut Kreis über eine Rampe barrierefrei zu erreichen und werden für die Nachmittagsbetreuung verwendet. »Die im Bestand frei werdenden Betreuungsräume sollen dann als zusätzliche Klassenräume genutzt werden.«
Die Kosten für Auf- und Abbau belaufen sich den Angaben zufolge auf circa 126 000 Euro. Die Miete für drei Jahre Mietzeit betrage insgesamt etwa 86 500 Euro.
Nun werden die Module, so der Plan, »schnellstmöglich - möglichst bis Schuljahresbeginn - errichtet, damit eine baldige Nutzung durch die Schule erfolgen kann.« Die Mietzeit betrage drei Jahre, eine Verlängerung auf bis zu fünf Jahre sei möglich.
Einerseits wird also dringend benötigter Raum an der Schule geschaffen - andererseits muss die Schulgemeinde sich für einige Zeit mit einem deutlich kleineren Pausenhof abfinden. Ein Ausgleich ist laut Kreis nicht leistbar: »Es handelt sich um eine temporäre Bebauung, für deren Flächenbedarf keine Kompensation in Form von zusätzlicher Schulhoffläche möglich ist.«
Wie das Problem mangelnder Raumkapazitäten langfristig gelöst werden soll, scheint indes offen. »Aufgrund steigender Schülerzahlen besteht dauerhaft ein erhöhter Raumbedarf an der Goetheschule. Seitens des Landkreises wurden in Bezug auf die Möglichkeiten einer räumlichen Erweiterung bereits Gespräche mit der Schulleitung der Goetheschule und der Gemeinde Buseck geführt«, äußert sich der Kreis dazu, ohne Details zu nennen. Er ist als Schulträger zuständig, allerdings kommt der Gemeinde bei der Frage nach möglichen Grundstücken für eine Erweiterung eine zentrale Rolle zu.
Bürgermeister Michael Ranft hatte bereits im Februar den Busecker Sozialausschuss über Gespräche mit dem Kreis auch mit Blick auf die Raumsituation an der Goetheschule informiert. Dabei hatte er auch die Containerlösung erwähnt, andere Optionen wie eine Aufstockung gestalteten sich schwierig.
Auch in anderen Ortsteilen mangle es teils an Raumkapazitäten in den Schulen, meinte Ranft damals - und kritisierte mit deutlichen Worten »die Schulpolitik der letzten Jahrzehnte«, in denen die Modernisierung in diesem Bereich vernachlässigt worden sei, so sein Tenor.