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Andreas Römer zum Ehrenobermeister ernannt

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Von: Franz Ewert

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Nun Ehrenobermeister der Tischlerinnung: Andreas Römer (M.) mit Obermeister Sven Keßler (l.) und dem stellvertretenden Kreishandwerksmeister Hartmut Gall (r.). FOTO: SEL © Franz Ewert

Buseck (sel). Andreas Römer ist zum Ehrenobermeister der Tischlerinnung Gießen ernannt worden. Der stellvertretende Kreishandwerksmeister Hartmut Gall sowie Sven Keßler, Obermeister der Tischlerinnung und in dieser Funktion Nachfolger von Andreas Römer, überreichten dem 64 Jahre alten Busecker die Ernennungsurkunde im Rahmen der Innungsversammlung.

Es ist die Auszeichnung für jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement. Römer bestand 1983 die Meisterprüfung seines Gewerks, trat zum 1. Januar 1985 in die Innung ein und übernahm sechs Jahre später den Familienbetrieb in Beuern von seinem Vater Karl. 1997 wurde er in den Vorstand der Tischlerinnung gewählt und übernahm 2003 das Amt des Obermeisters, das er vor anderthalb Jahren an seinen Nachfolger Sven Keßler übergab. Bis 2021 gehörte Andreas Römer 30 Jahre lang - davon 18 Jahre als Vorsitzender - dem für den Fortbestand der Innung und des Tischlerhandwerks wichtigen Gesellenprüfungsausschuss an sowie von 2006 bis 2018 dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft Gießen. Parallel war Römer zwischen 2005 und 2020 auch als ehrenamtlicher Richter beim Sozialgericht tätig.

Keßler erinnerte während der Innungsversammlung im Kulturzentrum in Großen-Buseck in seinem Rechenschaftsbericht an zwei »recht turbulente« Jahre für alle Handwerksbestriebe aufgrund der Corona-Einschränkungen.« Die Pandemie und auch der Krieg in der Ukraine werde, erklärte Keßler, wohl erneut dafür sorgen, dass die Situation für das Handwerk wie für die gesamte Wirtschaft nicht einfacher werde. Schon jetzt litten Betriebe wie Kunden unter den längeren Lieferzeiten für Material und unter signifikanten Preissteigerungen.

Keßler bezeichnete es unterdessen als bedauerlich, dass das aus seiner Sicht sinnvolle Berufsgrundbildungsjahr wegen zu geringer Anmeldezahlen aktuell nicht zur Ausführung komme. Die Tischlerinnung Gießen werde sich weiter dafür einsetzen, es nicht nur zu erhalten, sondern es über die im Gesetz genannte Altersbeschränkung auf Jugendliche hinaus für alle Interessenten zu öffnen.

Veto bei Vergütung für Ausbildung

Keßler begrüßte die Erhöhung des Stundenlohnes für Tischlergesellen als Ergebnis der jüngsten Tarifverhandlungen, zeigte sich aber »überrascht« von einer Anhebung der Ausbildungsvergütung um 125 Euro im Monat. Einstimmig habe sich der Vorstand der Innung Gießen gegen diese Erhöhung ausgesprochen, sei aber - und auch das gehöre zum Geschäft - die hessenweit einzige Innung im Fachverband gewesen.

Das Tischlerhandwerk in Stadt und Kreis Gießen bildet aktuell 70 junge Menschen, darunter auch etliche Mädchen und Frauen, im dualen System aus.

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