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Blick in die Zukunft

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Von: Rüdiger Soßdorf

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Zwischen Rodheim und Vetzberg könnte möglicherweise Bauland entstehen. Ideen dazu gibt es schon seit Jahrzehnten, wissen altgediente Kommunalpolitiker. Der neue Regionalplan soll dies als Option offenhalten. © Manfred Henss

Biebertal darf wachsen, vornehmlich künftig in Rodheim-Bieber. In den anderen Dörfern soll die Option offengehalten werden, Wohngebiete zu arrondieren. Das jedenfalls soll im Regionalplan festgeschrieben werden.

Biebertal wird in dem neuen Regionalplan voraussichtlich relativ gut mit Flächen ausgestattet. Oder anders formuliert, jedenfalls nicht über Gebühr eingeschränkt. Zu dieser Einschätzung kommt Stadtplaner Julian Adler von Planungsbüro Fischer. Adler berät die Gemeinde Biebertal bei deren Stellungnahme zum neuen Regionalplan. Der liegt seit Ende September 2021 als Entwurf vor. Eine formale Offenlage gibt es seit 10. Januar bis 11. März. In dieser Zeit können alle interessierten Bürger, Gruppen, Verbände, etc. dazu Anregungen, Hinweise, Kritik oder Einwände formulieren. Bis 25. März haben die Städte und Gemeinden, so auch Biebertal, Zeit, ihre Stellungnahmen an die Regionalversammlung weiterzuleiten.

Die Biebertaler hatten wie andere Kommunen auch bereits 2018 ihre Wünsche, Ideen, Planungen und Ziele an das Regierungspräsidium weitergeleitet. Jetzt, nachdem der Entwurf da ist, haben sie also Gelegenheit, nochmals draufzuschauen und erneut Stellung zu nehmen.

Dazu trafen sich am Dienstag Gemeindevertreter und Ortsbeiräte mit Planer Adler. Erst in ein paar Monaten soll der Plan für ganz Mittelhessen beschlossen werden und gilt dann als verbindliche Richtschnur für die kommenden zehn bis 15 Jahre.

Rund 20 Hektar

Die für Biebertal vorgesehenen Erweiterungsflächen für Wohnsiedlung und Gewerbe konzentrieren sich im wesentlichen auf den zentralen Ort Rodheim-Bieber. Für Wohnbebauung sollen von 2018 bis zum Jahr 2035 rund 20 Hektar Fläche zugebilligt werden, vornehmlich am Birkfeld in Bieber, quasi gegenüber vom Hallenbad, sowie am Schafsweg/Vetzberger Straße zwischen Rodheim und Vetzberg. Der dortige Streuobst-Bestand soll derweil unangetastet bleiben. 20 Hektar - abzüglich dessen, was derzeit schon in der Pipeline ist, wie etwa das Baugebiet Dreispitz III in Fellingshausen.

Fünf Hektar neue Gewerbeflächen sind möglich in Erweiterung des Gewerbegebiets oberhalb der Amtmannsmühle - plus eine sogenannte Potenzialfläche nach Süden hin. Das sind jeweils maximal mögliche Flächen - und es bedeutet nicht, dass Biebertal dies auch ausschöpfen muss. Die Regionalplanung versteht sich da als sogenannte »Angebotsplanung«. Will man aber von diesen Festlegungen nach oben hin abweichen oder aber andere Flächen in den Blick nehmen, nachdem der Regionalplan beschlossen ist, so besteht immer noch die Möglichkeit, dies in einem »Zielabweichungsverfahren« zu erreichen; indem also die gewünschte Änderung bei der Regionalversammlung beantragt wird.

Für Königsberg soll am nordöstlichen Ortsrand eine kleine Fläche für eine Siedlungserweiterung offengehalten werden. Für Krumbach eine kleine Fläche am östlichen Rand des Dorfes sowie am westlichen Rad von Frankenbach. Dort ist jeweils noch nichts geplant, aber die fraglichen Areale sollen möglichst geringe Restriktionen erhalten, sodass bei Bedarf ein Spielraum für gewisse Eigenentwicklung besteht.

Das weitere Verfahren in Biebertal: Nach dem informativen Abend am Dienstag werden in der kommenden Woche die Fachausschüsse der Gemeindevertretung vertiefend beraten.

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