»Wiegen und Messen«

Biebertal (ws). Einer der Blickfänge in der neuen Ausstellung »Wiegen und Messen« des Heimatvereins Rodheim-Bieber ist die Arzt- und Personenwaage in der Mitte der Präsentation. Dazu gibt es für die Besucher gleich die aktuelle BMI-Tabelle dazu. Auch die zwölf informativen Tafeln lassen die Historie des Wiegens und Messens lebendig werden, auch die mit besonderem lokalen Bezug zum Themenkreis »Das Eichwesen - Die Nacheichung in Rodheim«.
Neue Struktur unter Napoleon
Einige Bilder der Wiegehäuschen und Viehwaagen in den Biebertaler Ortsteilen, Feder- und Kofferwaagen sowie Micrometer in den beiden Vitrinen runden den Rückblick ab. Die Waagen in Geschäften bereichern die neue Sonderausstellung.
Der Vorsitzende des Heimatvereins Rodheim-Bieber, Helmut Failing, hieß die Besucher, darunter Ortsvorsteherin Angelika Götz, zur Eröffnung der Präsentation willkommen. Bürgermeisterin Patricia Ortmann war verhindert.
Failing dankte besonders Karl-Heinz Reeh, der schwerpunktmäßig die Ausstellung und die Tafeln gestaltete sowie Klaus Rüspeler, Klaus Schmidt und Karl Ruppert. Auch er selbst war beteiligt. Dank galt auch den Heimatfreunden, die die Ausstellung mit ihren Exponaten bereichert haben.
»Die Waage stand auch für die Gerechtigkeit des Herrschers, das Füllhorn für den von ihm garantierten Wohlstand. Es gab schon Eichämter, sie garantierten die Richtigkeit der Waagen«, erläuterte Failing. Nach dem Untergang des Römischen Reiches kam es bis zum Beginn der Neuzeit - bedingt auch durch die vielen Kleinstaaten in Deutschland - zu einer Vielzahl von Maß- und Gewichtseinheiten. Erst unter Napoleon kam eine neue Struktur in das Maß- und Gewichtssystem. Das Dezimalsystem und der Meter wurden eingeführt.
Diese tausendjährige Geschichte des Messens und Wiegens wird auf Tafeln in der Ausstellung vorwiegend aus der Broschüre »Jedes Ländchen hat sein Quentchen« der Bad Emser Hefte zur Maß- und Gewichtskunde von Dr. Ulrich Brand visuell dargestellt. In der Ausstellung werden überwiegend Maß- und Gewichtseinrichtungen aus den vergangenen 100 Jahren gezeigt. Auf Zeitmessgeräte wurde verzichtet. Sie hätten den Rahmen der Ausstellung gesprengt.
Die Sonderausstellung ist noch bis zum 19. Juni, jeweils sonntags von 15 bis 17 Uhr, geöffnet.