»Schutzbereich Mitte« absolviert 66 Einsätze
Biebertal (m). Gute Stimmung herrschte bei der Jahreshauptversammlung Freiwilligen Feuerwehr Fellingshausen. Die frohe Kunde: Ein Zuwachs von 17 neuen Mitgliedern im Berichtszeitraum 2022 und weiteren vier Neuzugängen in diesem Jahr. Der aktuelle Mitgliederstand beträgt somit aktuell 388. Die Feuerwehr ist nun der mitgliederstärkste Ortsverein Fellingshausens.
Ein Dauerthema bleibt die Frage, was aus dem alten Feuerwehrstützpunkt in der Industriestraße wird. Hierzu informierte Bürgermeisterin Patricia Ortmann. Auf dem Gelände hinter dem Feuerwehrhaus soll auf 400 Quadratmetern Fläche eine Container-Anlage entstehen, um dort vorübergehend den Betrieb der Tagespflege Biebertal zu behrbergen. Die Einrichtung darf aus bau- und brandschutztechnischen Gründen das Gebäude der ehemaligen Grundschule Rodheim, in dem sie derzeit untergebracht ist, nicht weiter nutzen. In der Fahrzeughalle soll der Fahrzeugpool der Tagespflege untergebracht werden. Das Heizsystem für die Container wird an die Heizanlage des Gerätehauses angeschlossen. Schulungs- und Aufenthaltsraum sind von der Neunutzung nicht betroffen. An einer mittel- bis langfristig finalen Lösung, was die generelle weitere Nutzung des gemeindeeigenen Objektes, mit Blick auf die Forderungen und Vorschläge aus der Vereinsgemeinschaft beträfe, arbeite man derzeit, so die Bürgermeisterin.
Ein Gefühl der Heimatlosigkeit
Alles steht im Kontext mit dem neuen Feuerwehrstützpunkt »Schutzbereich Mitte«, in dem die Einsatzabteilungen aus Fellingshausen, Vetzberg, Rodheim und Biebertal ihr künftiges Domizil haben werden. Immer wieder hat sich bisher der Umzug bzw. die Inbetriebnahme aus bautechnischen Gründen verzögert. Der Wehrführer für »Biebertal Mitte«, Herbert Kirch, informierte die Versammlung in seinem Bericht und zitierte aus einem Schreiben des Leiters des Bau- und Umweltamtes der Gemeinde zum Stand der Arbeiten. Demnach geht man davon aus, dass voraussichtlich im Oktober dieses Jahres die Gebäudeanlage bezugs- und nutzungsfertig sein wird. Es sei sehr wichtig, dass dies pers-pektiv realisierbar bliebe, sagte Kirch, der darauf verwies, dass die vier Einsatzabteilungen bereits seit einem Jahr gemeinsame Übungen veranstalteten, die sich nicht reibungslos gestalteten. Die Ungewissheiten und Verzögerungen im Bauablauf wirkten sich negativ auf die Stimmung bei den derzeit 91 Aktiven Feuerwehrkameraden aus. Der Wehrführer sprach von einem Gefühl der »Heimatlosigkeit«, das sich breit mache.
Gemeindebrandinspektor Marcel Hänsel sah in der hohen Zahl der Einsatzkräfte einen gestärkten Gemeinschaftsgeist, der über die hoffentlich bald beendete schwierige Situation hinweghelfe.
Die Einsatzkräfte leisteten im Berichtszeitraum 63 Lehrgänge und Seminare. Im »Schutzbereich Mitte« kam es 2022 zu 66 Einsätzen mit knapp 2750 Personalstunden. Darunter waren 17 Brandeinsätze mit zwei Großbrandalarmierungen.
Herbert Kirch berichtete noch von der Ausschreibung für ein STFL (Staffeltanklöschfahrzeug), welches die altersbedingt auszumusternden LF8 (Löschfahrzeuge) Fellingshausen und Bieber ersetzen soll.
In Vertretung der beiden Minifeuerwehrwartinnen, Janine Jakob-Kauß und Anja Holler berichtete er auch aus der Minifeuerwehrabteilung. 14 Jungen und acht Mädchen sind mit Begeisterung bei der Sache, die Warteliste umfasst sechs weitere Interessenten, was von einer attraktiven Nachwuchsarbeit zeuge.