Kreis Gießen: Schwierige Bergung eines E-Autos nach Unfall

Ein Unfall eines E-Porsches im Kreis Gießen bedarf einer schwierigen Bergung. Bei der Bergung von E-Autos ist einiges zu beachten.
Biebertal – Nicht jede Abkürzung wird dieser Bezeichnung gerecht, so auch diese nicht. Als die 81-jährige Frau aus Wißmar am Dienstagmittag um 11.45 Uhr den Rewe-Parkplatz in Rodheim-Bieber in der Gießener Straße verlassen wollte, nahm ihr Porsche Tycan 4S einige Schäden mit, die Frau wurde nicht verletzt.
Die Fahrerin hatte den Porsche versehentlich rückwärts durch den Metallzaun des Parkplatzes gefahren, sodass das Vorderteil des Fahrzeuges unterhalb der Böschung mit dem Unterboden der Autoschnauze auf den Gehweg geknallt war. Der Pkw hatte zuvor noch ein Vorfahrtsschild umgeknickt. Der Sachschaden wird auf 40.000 Euro geschätzt.
Kreis Gießen – E-Auto-Brände können „auf herkömmliche Weise nicht gelöscht werden“
Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Daniel Weil war mit neuen Einsatzkräften vor Ort. Da der verunglückte Wagen ein Elektroauto war, musste Weil sich über die Leitstelle ein spezielles Datenblatt einholen, um anhand dieser Anleitung den Strom abzuklemmen. Gegenüber einem normalen PKW, dessen Batterie 12 Volt stark ist, können die von Elektroautos naturgemäß um die 1000 Volt haben.
Der abschüssig stehende Porsche musste mit Keil und Halteband gegen Abrutschen gesichert werden. Nicht klar war, ob die Batterie beim Aufprall einen Riss abbekommen hatte. Wenn ein E-Auto infolgedessen durch die Erhitzung der Batterie in Brand gerät, kann es auf herkömmliche Weise nicht gelöscht werden.
Daher wurde das Fahrzeug zuvor von der Feuerwehr mit einer Wärmebildkamera begutachtet, die die Temperaturentwicklung aufzeigt. Abgeschleppt werden dürfen E-Autos nur von einer zertifizierten Abschleppfirma. Zudem muss es auf einem Quarantäneparkplatz mit sechs Meter Abstand rundum zum nächsten Fahrzeug abgestellt werden. Die Batterietemperatur ist alle drei Stunden zu überprüfen. Die Firma Amend beförderte das Fahrzeug nach der Bergung auf den firmeneigenen Quarantäneplatz in der Automeile in Gießen. (lz)