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Kirchendachsanierung läuft

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Von: Volker Mattern

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Stefanie Muskau in luftiger Höhe vor dem Bereich des demontierten Ziffernblattes der Turmuhr, das ebenfalls restauriert wird. © Volker Mattern

Biebertal (m). Die Arbeiten zur Sanierung des Daches der evangelischen Kirche in Fellingshausen nehmen an Fahrt auf. Schon seit Wochen kündet das Gerüst von den Aktivitäten. 470 Quadratmeter Dachfläche - davon 160 Quadratmeter Turmdachfläche - müssen ausgetauscht werden. Eine grundhafte Sanierung war unumgänglich.

Die Kosten belaufen sich auf rund 523 000 Euro. Das Finanzierungskonzept sieht einen Zuschuss in Höhe von 60 000 Euro aus dem Programm IKEK (Integriertes kommunales Entwicklungskonzept) des Landes Hessen vor. Die Landeskirche übernimmt mit 368 400 Euro den größten Finanzierungsanteil. Die Kirchengemeinde vor Ort hat dann noch 94 600 Euro Eigenanteil zu stemmen.

Spendenkonto eingerichtet

Der Kirchenvorstand hat einen Spendenausschuss ins Leben gerufen, der seine Arbeit aufgenommen hat. Verschiedene Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und ein Flohmarkt sind in Planung, um Spendengelder zu akquirieren. »Wir erhoffen uns hier ein besonderes Engagement«, so Daniel Schweizer und der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Peter Wagner. »Jeder Euro zählt und bringt uns dem Ziel, den Eigenkostenanteil an der Maßnahme zu minimieren, näher.«

Ein Spendenkonto ist bei der Volksbank Heuchelheim unter der IBAN DE66 5136 1021 0204 7720 83 eingerichtet. »Ich lass’ meine Kirche nicht im Regen stehen«, lautet das Motto für die Spendenaufrufe. Auf Wunsch werden Spendenquittungen ausgestellt.

Die im Jahre 1900 eingeweihte Kirche ist nicht nur Gotteshaus und Zentrum regelmäßiger und besonderer Veranstaltungen, sondern erfüllt auch ihre Bedeutung als denkmalgeschütztes und ortsbildprägendes Gebäude für den zweitgrößten Biebertaler Ortsteil. Ein lohnendes Spendenobjekt könnte beispielsweise der Kirchturmhahn sein. Er befindet sich derzeit in der Bau- und Kunstschlosserei Roger Hahn in Hungen, die ihm wieder neuen Glanz verleihen soll. Auch das Ziffernblatt der Kirchturmuhr wird restauriert.

Der Kirchenvorstandsvorsitzende hatte jetzt einen Ortstermin mit Architektin Stefanie Muskau vom Architekturbüro Seidel und Muskau und dem Zimmermann. Es ging um die Frage, wie im Rahmen der Turmsanierung Nist- und Brutmöglichkeiten geschaffen werden können. Es ist aus Gründen des Natur und Vogelschutzes inzwischen üblich, bei der Restaurierung von Türmen sakraler oder weltlicher Gebäude auch an die gefiederten Freunde zu denken. In Fellingshausen soll diese Maßnahme in enger Abstimmung mit dem Natur- und Vogelschutzverein erfolgen.

Der Zimmermann hat im Bereich des 32 Meter hohen Turms einige Balken ausgetauscht, und der Dachdecker hat die Verschalung am Turm erneuert. Wenn jetzt noch die Schieferplatten in altdeutscher Deckung angebracht sind, wird das Gerüst im Bereich des Kirchturms zurückgebaut. Zuvor bekommen die neuen Schallluken ihren Anstrich, und die Turmbekrönung muss wieder auf ihrem alten Platz montiert werden.

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