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Mit dem Jäger unterwegs:Abschalten statt Abdrücken

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Alles im Blick: Zwei Stunden sitzt Dieter Mackenrodt auf seinem Hochsitz. Insgesamt sieben Rehe erblickt er in dieser Zeit.	(Fotos: chh)
Alles im Blick: Zwei Stunden sitzt Dieter Mackenrodt auf seinem Hochsitz. Insgesamt sieben Rehe erblickt er in dieser Zeit. (Fotos: chh) © Christoph Hoffmann

Biebertal. Befürworter und Gegner streiten seit Jahren über den Sinn der Jagd. Aktuell geht es um eine neue Verordnung, die die Jäger in vielen Bereichen beschneiden würde. Alles Theorie. Wir wollten wissen, wie das Jagen in der Praxis aussieht – und haben den Königsberger Jäger Dieter Mackenrodt auf seinen Hochsitz begleitet.

Die Scheinwerfer reißen Löcher in die Dunkelheit. Bäume blitzen auf und verschwinden wieder im Nichts. Dieter Mackenrodt steuert den Geländewagen über den matschigen Waldboden. Noch eine letzte Kurve, dann bringt er den Jeep zum Stehen. Der 53-Jährige steigt aus, greift auf die Ladefläche und öffnet eine längliche Tasche: Eine einläufige Büchse kommt zum Vorschein. Mackenrodt schultert das Gewehr und bahnt sich den Weg durchs Dickicht. Am Waldrand fällt das Licht seiner Taschenlampe auf eine schmale Holzleiter. Mackenrodt steigt die Sprossen hinauf, öffnet die Tür und setzt sich in die ein mal ein Meter kleine Kanzel. Die Taschenlampe erlischt. Dunkelheit. Und Stille. Eine Stille, wie sie morgens um 6 Uhr nur auf dem Land herrschen kann.

Dieter Mackenrodt ist Jäger. Sein Revier sind die Wiesen und Wälder rund um das Hofgut Bubenrod in Königsberg. Während er auf das Sonnenlicht wartet, erzählt er. Oder besser gesagt: Er flüstert. »Wir sind acht Jagdfreunde, die gemeinsam etwa 300 Hektar bejagen. Die Wiesen und Wälder sind in Privatbesitz, wir haben mit den Eigentümern einen Vertrag über die Jagderlaubnis geschlossen.

« Für die Waldbesitzer seien die Pachteinnahmen nur eine Nebeneinkunft. Das meiste Geld verdienten sie durch den Verkauf von Holz. Und das wollten sie schützen.

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