120 000 Euro Schaden durch Feuer in Hofreite

Biebertal (ige). Stundenlang bekämpften am Freitagabend bis zu 80 Feuerwehrleute einen größeren Gebäudebrand in Frankenbach. Personen wurden nicht verletzt. Um 17.30 war das Feuer in einer Hofreite in der Kirchstraße entdeckt worden. Mutmaßlich war der Brand an einer Holzfeuerungsanlage ausgebrochen. Von dort aus breiteten sich die Flammen über den gesamten Scheunenbereich aus und fraßen sich in das Dachgebälk des Wohnhauses.
Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Daniel Weiß berichtete, dass beim Eintreffen der Feuerwehr die Scheune bereits in Vollbrand gestanden hatte. Vor Ort waren Einsatzkräfte aus allen drei Schutzbereichen von Biebertal, die Feuerwehr Wettenberg, die Berufsfeuerwehr Gießen, Drehleitern aus Buseck und Heuchelheim und ein DRK-Versorgungszug. Vor Ort waren auch Kreisbrandinspektor Mario Binsch und Bürgermeisterin Patricia Ortmann.
Riesige Rauchsäule
Erschwert wurde die Brandbekämpfung, weil das Dach des hinteren Gebäudeensembles und ein Großteil der Fassadenverkleidung aus gewelltem Blech besteht und so die Wehrkräfte nicht an die Flammenherde herankamen. Einzig im Raum der Holzfeuerungsanlage sowie im Tennenbereich der Scheune waren nach dem Öffnen des teils verbrannten Hoftores die Flammen alsbald erstickt. Von allen Gebäudeseiten aus spritzten die Löschtrupps in Öffnungen des Gebäudes Wasser aus ihren Schläuchen. Flammen waren von außen nur durch eine Dachkehle hindurch zu erkennen. Dunkler Raum stieg in starken Schwaden gen Himmel - kilometerweit war das zu sehen. Wegen der zahlreichen Einsatzwagen war die Ortsdurchfahrt für den Verkehr stundenlang gesperrt. Autofahrer, die von Krofdorf her über die L3047 in das Dorf wollten, mussten einen Umweg über Fellingshausen, Bieber, Königsberg, Hohensolms und Erda fahren und ihr Fahrzeug am Frankenbacher Ortsrand abstellen. Dies war bereits der dritte Großbrand innerhalb eines halben Jahres in der Großgemeinde. Ende Oktober 2021 war ein verheerendes Feuer im Hofgut »Schmitte« ausgebrochen, Ende Januar hatte ein Wohngebäude in Rodheim-Bieber gebrannt.
Die Bewohner der Frankenbacher Hofreite, ein Ehepaar und zwei Kinder, mussten vorübergehend in einer anderen Wohnung untergebracht werden. Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die späten Abendstunden hin. Der Kriminaldauerdienst war vor Ort, um die Brandursache zu verifizieren. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, war es »vermutlich die Heizungsanlage«. Sachschaden: rund 120 000 Euro.