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Beste Ausbildungsbedingungen notwendig

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Von: red Redaktion

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Gießen (pm/bf). Zu einem Informationsaustausch haben sich jüngst Politiker der Kreiskoalition von CDU, Grünen und Freien Wählern mit Vertretern der Kreishandwerkerschaft getroffen. Dabei ging es um die aktuelle Situation der Branche, den Fachkräftemangel und die Frage, wie Politik unterstützen kann.

Die Auftragslage, so berichteten die Vorstandsmitglieder der Kreishandwerkerschaft, sei für die nächsten Monate im soliden Bereich, jedoch spüre man einen starken Einbruch bei den Neuaufträgen, da etwa die Baukonjunktur sehr stark an den steigenden Energie- und Beschaffungskosten hängt. Dies sei ein Grund für die rückläufige Auftragslage und die Zurückhaltung bei Sanierungsmaßnahmen.

Ortsansässige Handwerker profitierten auch von Aufträgen durch den Landkreis. Eine veränderte, kleinteiligere Ausschreibepraxis, die einzelne Gewerke isoliert berücksichtigt, wäre aus Sicht der Vorstandsvertreter wünschenswert, damit sich auch einzelne Fachbetriebe bei größeren Baumaßnahmen bewerben können.

Brandt-Schule als Aushängeschild

Eine Debatte entspann sich um die kreiseigenen Förderprogramme. Hier stellen das Klimageld, die Richtlinie zur Revitalisierung der Ortskerne und die Förderung im sozialen Wohnungsbau aus Sicht der Politiker eine spürbare Unterstützung bei Baumaßnahmen dar. Kreishandwerksmeister Kay-Achim Becker war sich sicher, dass energetische Sanierungen aktuell und zukünftig unabdingbar sind. Nicht unkritisch sahen die Fachexperten die Förderung von energetischen Sanierungen in Eigenleistung, da bei nicht fachgerecht durchgeführter Ausführung im schlimmsten Fall Schäden entstehen könnten.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war der Fachkräftebedarf, der, so die Vertreter der Handwerkerschaft, bei allen Betrieben ein großes Thema ist. Erhebliche Anstrengungen unternimmt die Kreishandwerkerschaft daher schon bei der Gewinnung von Auszubildenden. Mit dem starken Universitätsstandort Gießen müsse man sich um jeden Einzelnen bemühen, sagte Hauptgeschäftsführer Björn Hendrischke. Ein gelungenes Projekt seien die sogenannten Azubi Guides. Hier werden junge Berufsabsolventen durch Handwerksvertreter geschult, um dann in den Schulen von »jungem Menschen zu jungem Menschen« auf Augenhöhe für eine Ausbildung im Handwerk zu werben .

Ein Aushängeschild für eine attraktive Berufsausbildung im Handwerk müsse auch die kreiseigene Berufschule, die Willy-Brandt-Schule, werden. Hendrischke betonte die Notwendigkeit bester Ausbildungsbedingungen, dies könne den Ausschlag für eine Berufsentscheidung geben.

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