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Ausreißer auf der Autobahn

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Von: Thomas Brückner

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»Gute Fahrt, weiterhin« - auch Lkw wurden am Freitag am Reiskirchener Dreieck kontrolliert. © Thomas Brueckner

Gießen (tb). Auch die Polizei Hessen hat sich am Freitag am europaweiten Verkehrsaktionstag »Speedmarathon 2023« beteiligt. Ziel war es aufs Neue, die Verkehrsteilnehmer aufzurütteln, auf dass sie sich dauerhaft an Tempolimits halten. »Mindert dies doch die Gefahren schwerer Unfälle und bringt einen deutlichen Gewinn für die Lebensqualität der vom Straßenverkehr betroffenen Menschen«, wie die Polizei betont.

Nach einer Teilauswertung für die Messstelle nahe Reinhardshain (die GAZ berichtete) präsentierte das Polizeipräsidium Mittelhessen gestern die Bilanz für den Kreis Gießen.

Zwei Monate Fahrverbot

An neun Standorten wurde demnach geblitzt, alle waren im Vorfeld über die Medien bekannt gegeben worden. Insgesamt fuhren 4455 Fahrzeuge durch die Messtechnik von Polizei und Kommunen. 134 und damit nur knapp drei Prozent waren zu flott unterwegs. 96 müssen mit einem Verwarnungsgeld von bis zu 70 Euro rechnen. 34 Fahrzeuglenker waren so schnell, dass für sie ein Bußgeld zwischen 100 und 200 Euro sowie ein Punkt in Flensburg fällig wird. Vier müssen zusätzlich auf ihren Führerschein verzichten - für mindestens vier Wochen.

Wie eingangs erwähnt, setzte die Polizeiautobahnstation Mittelhessen mit Sitz in Butzbach ein Messgerät im 80 km/h-Bereich auf der A480 am Reiskirchener Dreieck ein. Beamte lotsten die Schnellfahrer mit Funkwagen, dem sogenannten »Schlepper«, auf die Tank- und Rastanlage Reinhardshain-Süd und kontrollierten sie dort.

Von 9 bis 14 Uhr durchfuhren hier über 4000 Fahrzeuge die Messtechnik, davon überschritten fast 600 das Tempolimit - ein vergleichsweise hoher Anteil von rund 14 Prozent. In der Regel nämlich bewegen sich die Beanstandungsquoten zwischen fünf und acht Prozent, erläuterte Polizeipressesprecher Guido Rehr in Sachen »Ausreißer auf der Autobahn«. Der Schnellfahrer des Tages an dieser Messstelle hatte 123 km/h drauf. Auf ihn dürften 320 Euro Bußgeld, zwei Punkte und ein Fahrverbot von zwei Monaten zukommen.

Die Polizei in Mittelhessen, unterstrich Stefan Jilg, Leiter der Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste im Präsidium Mittelhessen und hessenweiter Koordinator des »Speedmarathon 2023«, habe das Ziel, die Zahl der Menschen, die sich im Straßenverkehr schwer oder gar tödlich verletzen, auf ein Minimum zu senken - am Ende des Tages sollten alle gesund nach Hause kommen.

Die hohe Zahl von 78 Fahrverboten - hier bezogen auf ganz Hessen - zeigt Jilg zufolge deutlich, dass solche Kontrollen »dringend erforderlich sind«. Daher werde die Polizei auch künftig die Einhaltung der Tempolimits überprüfen und intensive Überwachungsmaßnahmen ausführen.

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