Ausgezeichnet im Job

Marius Joneck ist kompetent in seinem Beruf als Elektroniker bei der SPIE Lück GmbH in Langsdorf. Weil er außerdem noch zuverlässig, belastbar, freundlich und verantwortungsbewusst ist, hat ihn die Handwerkskammer Wiesbaden als »Lehrling des Monats« ausgezeichnet.
Der Wecker klingelt bei Marius Joneck schon morgens um halb sechs. Dann muss der 19-Jährige raus, zur Arbeit und auf die Baustelle. Und weil die häufig nicht gerade um die Ecke liegt, kommt er auch erst spät wieder nach Hause. »Das ist schon in Ordnung«, sagt der junge Elektroniker. Er mag seinen Beruf. Und er ist gut im Job. Deswegen hat ihn die Handwerkskammer Gießen am Donnerstag als »Lehrling des Monats« ausgezeichnet.
Eigentlich ist die Bezeichnung »Lehrling« nicht mehr aktuell. Der Villinger hat seine Ausbildung abgeschlossen und arbeitet seit dem 1. Februar als Geselle in der Fachrichtung Energie und Gebäudetechnik bei der SPIE Lück GmbH in Langsdorf. Dass sein Ausbildungsbetrieb ihn übernehmen würde, stand außer Frage. Leute wie Marius Joneck werden im Handwerk händeringend gesucht. Er hat sich nicht nur auf den Baustellen bewährt und in der Berufsschule gute bis sehr gute Leistungen abgeliefert. Bei ihm stimmt auch das, was man früher »Kopfnoten« nannte. »Mitarbeiter sind die Visitenkarte des Betriebs«, sagte Andreas Brieske, der Vizepräsident der Handwerkskammer Wiesbaden, der in Langsdorf die Urkunde für den »Lehrling des Monats« überreichte. Eigenschaften wie Verantwortungsgefühl, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, und Belastbarkeit sind wichtig.«
Marius Joneck hat schon früh festgestellt, dass der Umgang mit Strom sein Ding ist. Erste Bekanntschaft mit der Branche machte er als Schülerpraktikant bei der Firma Römheld in Laubach. Auf seinen späteren Arbeitgeber, der damals noch Lück hieß, wurde er als Neuntklässler beim Berufsinformationstag an der Gesamtschule Hungen aufmerksam. Er bewarb sich und hat es nicht bereut.
Die Ausbildung bei einem, großen Unternehmen hat aus seiner Sicht eine Reihe von Vorteilen. »Die Arbeit ist sehr vielseitig.« Zudem sei man als Azubi Teil einer größeren Gruppe. »Das ist schön.«
Während seiner Lehre ist Marius Joneck ein- bis zweimal pro Woche zum Unterricht an die Theodor-Litt-Schule gefahren. Die Berufspraxis lernte er in der Lehrwerkstatt und auf verschiedenen Baustellen kennen, wo ihn Michael Nathes als »Pate« unter seine Fittiche nahm. »Alles, was mit Strom zu tun hat«: So beschreibt der Villinger seinen Job. Leitungen hat er nicht nur in Privathäusern installiert, sondern auch in großen Lagerhallen und nicht zuletzt in Krankenhäuser, die auch künftig einer seiner Arbeitsschwerpunkte sein werden.
Die Auszeichnung als »Lehrling des Monats« wurde am Donnerstag groß gewürdigt. Von Seiten des Handwerks waren neben Vizepräsident Brieske auch Innungsobermeister Reiner Hühne und Uwe Bock, der stellvertretende Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft gekommen. Für die SPIE Lück GmbH gratulierten Hauptgeschäftsführer Jens Helwin, Bereichsleiter Roger Buß und Ausbildungsleiter Jens Lechner.
»Marius ist ein Mensch, der vorankommen will«, lobte Buß. Solche Leute braucht das Handwerk. »Der Fachkräftemangel ist bei uns voll angekommen«, berichtete Innungsobermeister Hühne. Deshalb appellierte auch Vizepräsident Brieske an alle Nachwuchskräfte: »Machen Sie Werbung für Ihren Beruf. Es muss nicht jeder studieren.« Diese Botschaft will auch der Verein »Handwerk Mittelhessen« vermitteln, auf dessen Slogan Uwe Bock aufmerksam machte: »Studier’ doch Handwerk«.
Marius Joneck hat keinen Zweifel: Für ihn war das der richtige Weg. Der frisch gebackene Geselle, der sich in seiner Freizeit für die Villinger Feuerwehr engagiert und gerne Sport treibt, will erst einmal ein paar Jahre als Elektroniker mit Fachrichtung Energie-und Gebäudetechnik arbeiten. Ansonsten: »Mal gucken, was kommt.« Nicht ausgeschlossen, dass er irgendwann seinen Meister machen wird. Vizepräsident Andreas Brieske ist das zuversichtlich: »Solche Leute, die sich einbringen, trifft man immer wieder.«