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»Alltag« im Verlag

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Von: Burkhard Bräuning

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(bb). Manchmal geht’s im Verlagshaus richtig ab. Da ist zum Beispiel der Freitag. Unter dem Motto »Hoch die Hände, Wochenende« ist morgens schon die Stimmung gut. Okay, so turbulent, wie es früher mal war, ist es heute nicht mehr. Aber lustig ist es schon. Hier ein paar Beispiele (aus den Erinnerungen der Familien Opper und Krämer): Früher wurden Auszubildende gerne auf den Arm genommen.

So wurden alle neuen »Lehrlinge« in die Repro-Abteilung geschickt, um dort Rasterpunkte zu holen. Oder sich »Bleiläuse« anzuschauen, die es natürlich nicht gab. Beliebt war auch das: Den sogenannten Spatienhobel in den Bleikeller schleppen. Das waren, nett verpackt, schwere Bleistangen.

Lärmendes Ding

Redakteurin Gabi Krämer erinnert sich: »Bei meinem Antrittsgespräch in der Redaktion in Alsfeld staunte ich über das turmähnliche Ding, von dem ein ziemlicher Lärm ausging und der damals (1980) der letzte Schrei in Sachen »modernes Büro« war: ein Faxgerät, mit dem die auf der Schreibmaschine getippten Manuskripte und Anzeigen in den Verlag nach Gießen gesendet wurden.

Absturz einer Redakteurin

Und Ulla Sommerlad erzählt von einem Missgeschick der besonderen Art: Als die Hungener Umgehungsstraße vor Tausenden Gästen eingeweiht wurde, kletterte sie eine Böschung hinauf. Der schlammige Untergrund war mit Stroh abgedeckt. Oben angekommen, wollte sie ein Foto aus der Vogelperspektive machen. Da zog es ihr die Beine weg, und sie rutschte den Abhang runter. Als sie unten ankam, war sie eingematscht und mit Stroh garniert. Am Festbankett konnte sie nicht teilnehmen.

Die Geschichte geht noch weiter: Monate später wurde sie unter einem Vorwand zur Karnevalssitzung nach Nonnenroth eingeladen. Natürlich kam die peinlich Geschichte zur Sprache. Aber die Fassenachter zeigten auch Mitleid. Sie bekam einen »Fresskorb« (als Ersatz fürs entgangene Büfett beim Bankett) überreicht und einen Schutzoverall, auf dem hinten ein Schild aufgeklebt war. Darauf stand in großen Buchstaben: »Achtung! Böschungsfotografie«.

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