Alles im Freien scheint sicher

Grünberg (tb). Wird es nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause wieder einen Gallusmarkt geben? »Wir planen so, dass alles, was draußen stattfinden kann, auch stattfindet«, antwortet Thomas Siek, Vorsitzender der Gallusmarktkommission. Also schwingt in seinen Worten Respekt vor der Pandemie mit - trotz aller Lockerungen und erster Großveranstaltungen, die nicht zum Hotspot geworden sind.
Doch der 542. Gallusmarkt steht eben erst im Herbst, vom 8. bis 16. Oktober, an. Und wie sich im Vorjahr die pandemische Lage nach einem »sorglosen Sommer« entwickelt hat, dürfte bekannt sein. Siek spricht denn auch von »Bauchschmerzen«, die er beim Gedanken an einen Bockbierabend oder den Frühschoppen im voll besetzten Festzelt bekommt. Wenig Linderung bringt ihm die Option »3G-Regel«, wie sie jüngst - trotz weiter bestehender Vorgaben zur Isolation und Quarantäne - beim Pohlheimer Wiesnfest gegolten hat. Das flaue Gefühl in der Magengegend wird noch bestärkt durch Berichte über neue hoch infektiöse Omikron-Varianten und die Gefahren einer neuen Welle im Herbst. Bestärkt auch durch das Wissen um den vergleichsweise hohen Seniorenanteil beim Frühschoppen oder die Folgen, monetär und zeitlich, die eine 3G-Kontrolle mit sich bringen würde.
Festwirt zum Glück flexibel
Mehr als drei Fragezeichen sind also angebracht, wenn es um das »Oktoberfest der Oberhessen« anno 2022 geht. Ob es am Ende neben Kunstausstellung, Juxplatz, Laternenumzug, Tierschau und Krämermarkt auch die beliebten Zeltveranstaltungen geben wird? Die Antwort sollte von der Infektionslage und den einhergehenden Sicherheits- und Hygienekonzepten abhängig gemacht werden, meint Siek.
Zum Glück, so weiter der langjährige Vorsitzende der Kommission, müsse man sich keinen Kopf über die Verträge mit Zeltwirt Heinrich Traber machen. »Der ist sehr flexibel, er steht Gewehr bei Fuß, hat uns versichert, bei einer Mindestzahl an Besuchern loslegen zu können.«
Es bleibt somit nichts als abzuwarten, wie sich Virus und Impfquote entwickeln.
Davon abgesehen, könnten erste (Vor-)Entscheidungen bereits in den nächsten drei Wochen getroffen werden. Wie Thomas Siek sagte, ist dann ein Treffen der Gallusmarktkommission mit Vertretern der Stadt geplant, Wichtigster Punkt auf der Tagesordnung: ein Fahrplan für die letzten 120 Tage bis zum Startschuss am 8. Oktober beziehungsweise ein »Plan B«.