Wenn das Schwein gemütlich grunzt

Allendorf (vh). Frau Schlotterbeck konnte es kaum erwarten. Das Bunte Bentheimer Schwein begrüßte die Besucher des Hoffestes auf dem Schulbauernhof Tannenhof mit einem gemütlichen Grunzen. Schließlich waren, pandemiebedingt, zwei Jahre lang nicht mehr so viele Menschen auf einen Schlag hierher gekommen. Viele Menschen nutzten das Angebot.
Insbesondere die Hühner freuten sich offenkundig über zusätzliche Streicheleinheiten. Je nach Charakter lassen sich die weißen und braunen Hennen nämlich gerne einfangen. Dass das Huhn auch ein geduldiges Kuscheltier sein kann, ist eine noch nicht weit bekannte Erkenntnis.
Viele Infos
Die Besucher durften die Kaninchen anfassen, sie aber nicht aus ihrem Verschlag nehmen. Andere Großtiere wie Milchkühe, Rinder, Kälber und Schafe weideten oder fraßen gemütlich ihr Futter. Mit ein wenig Geduld und Glück konnte man ihnen kurz über das Fell fahren.
Die kleinsten Mitarbeiter des Tannenhofs, die Wildbienen, tauchen in der Buchhaltung nicht auf. Über ihre verdienstvolle Bestäubungsarbeit im Stillen informierte eine Station der Hofrally. Wie üblich hatte auch diesmal Landrätin Anita Schneider die Schirmherrschaft für das Fest übernommen. Ein Grußwort sprach ihr Stellvertreter Erster Kreisbeigeordneter Christopher Lipp.
Überall auf dem hügeligen Hofgelände verteilten sich die zahlreichen Besucher. Kaum angekommen, stand der staunende Gast vor einem meterhoch aufgetürmten Misthaufen. Was früher auf jedem Dorf einmal die Regel war, wäre heutzutage aus Gründen des Emissionsschutzes verboten. Linker Hand wartete schon die Wurfbude, an der kaum ein Kind tatenlos vorbei ging. Auf einem gedachten Rundgang führte die Metalltreppe hoch zum Strohboden. Mit ein wenig Geschick konnte man dort balancieren oder einfach herumtoben.
Vorbei an den Kaninchenverschlägen und dem Hühnerpferch, gelangte der Besucherstrom zu den Weidetieren. Im Hintergrund gab’s wiederum eine Balancierstation. Immer das Hofgebäude im Auge, ging’s den Hügel hinab, an den selbstgemachten Waffeln vorbei und in den Aufenthaltssaal, wo Kaffee und Kuchen warteten. Wer wollte, nahm sich noch Zeit für das Zuschauen beim Käsen.
Neben den Betätigungsmöglichkeiten, es seien noch das Basteln und der Tretschlepper-Parcours genannt, stellte das Hoffest etliches Informationsmaterial aus. Über Honigbienen gab der Bienenzuchtverein Lumdatal Auskunft. Honig gab es im Verkauf. Tierische Helfer neben der Wildbiene sind demnach der Igel, die Fledermaus, Rauchschwalbe und Erdkröte. Man warb weiterhin für das Ökohuhn und nachhaltiges Essen.