1. Gießener Allgemeine
  2. Kreis Gießen
  3. Allendorf

»Unsere kleine Farm«

Erstellt:

Von: Volker Heller

Kommentare

anj__DSC6344_170423_4c
Für die Kleinsten waren die Kaninchenställe eine der größten Attraktionen. © Volker Heller

Allendorf (vh). Sie heißen Hennriette, Ugandar oder Agatha Christie, haben weißes oder schwarzes Gefieder und genießen beim jährlichen Hoffest stets große Aufmerksamkeit. Die muntere Hühnerschar auf dem Tannenhof musste diesmal allerdings weitgehend auf liebevolle Streicheleinheiten verzichten, denn ausgerechnet zu diesem Großereignis wollte der Regen einfach nicht aufhören.

Konnten die kleinen und großen Gäste wegen der Nässe nicht lange draußen bleiben, gab es für sie im Trockenen dennoch genug Möglichkeiten für Spiel, Spaß und Bildung. Schließlich ist der Tannenhof ein Schulbauernhof. Und wenn dort etwas gezeigt wird, geht es immer auch darum, die Besucher einzubinden. Sei es beim Kerzenrollen aus Wachsplatten mit Pfarrer i. R. Stefan Schröder vom Bienenzuchtverein Lumdatal oder beim Butterschlagen aus Sahne mit Goetz Hoffmann.

»Unsere kleine Farm« lautete das diesjährige Hoffest-Motto. Tatsächlich könnten bäuerliche Kleinbetriebe den Welthunger am besten besiegen. So vermittelte es die Roll-up-Ausstellung »Agrarökologie« des INKOTA-Netzwerks. Dieser unabhängige und gemeinnützige Verein ist eine entwicklungspolitische Organisation mit Hauptsitz in Berlin. Demnach benötigen alle Kleinbauern dieser Welt 30 Prozent der nutzbaren Landfläche und Wasservorräte, sie erzeugen allerdings 70 Prozent der Nahrung. Für industrielle Landwirtschaft gelte das umgekehrte Verhältnis.

Kaninchenställe locken die Kleinen

Dass Insekten hierarchisch und arbeitsteilig wie der moderne Mensch organisiert sind, zeigte wiederum die Schautafel »Das Arbeitsleben der Honigbiene«. Zudem hatte Udo Dort Blühpflanzen für Bienen mitgebracht.

Schneewittchen, Dornröschen oder schlicht Mina steht auf den Türen der Kaninchenställe. Die flauschigen Tiere mit verschiedenen Farbschlägen gelten als Lieblinge der Kleinkinder. Man kann sie nicht wie ein Huhn mal eben auf den Arm nehmen, aber alleine das Anschauen macht die Kleinen glücklich. Manche Mutter hatte ihre Not, den Nachwuchs von der Kaninchenschau zu entfernen.

Wie man aus Vollmilch mittels einer handbetriebenen Zentrifuge die Sahne absondert und schließlich durch Schütteln derselben in einem Glas Butter gewinnt, das führte Goetz Hoffmann vor. »Das Glas schütteln bis es nicht mehr gluckert« ermunterte er die Kinder. Gemeint war die zunächst flüssige Sahne. Der fertige Butterklumpen durfte dann mitgenommen werden. Kühe, Kälber, Schweine und Schafe rundeten die »Tierschau« ab. Wer wollte, konnte sich auf dem Strohboden, an der Wurfbude oder bei Hau-den-Lukas austoben.

Landrätin Anita Schneider hatte erneut die Schirmherrschaft übernommen, der Erste Kreisbeigeordnete Christopher Lipp sprach das Grußwort.

Auch interessant

Kommentare