Reichlich Kultur in der Altstadt

Allendorf (jwr). Der alte Stadtkern von Allendorf/Lumda im Bereich von evangelischer Kirche, Heimatmuseum und Marktstraße bietet ein malerisches Ambiente, doch wirklich belebt ist er eher selten. Das soll sich vom 10. bis 12. Juni ändern. Dann findet dort das »Kulturwochenende« mit Angeboten verschiedenster Art statt - von einem Graffiti-Workshop über Konzerte bis hin zu einer historischen Stadtführung, Malkursen und Ausstellungen.
Über Konzept und Programm haben bei einem Pressetermin am Rathaus am Mittwoch Bürgermeister Thomas Benz, Brunhilde Trenz (Heimatverein), Torsten Denker (Leiter der Kreisvolkshochschule) und Lucas Richter von der Gemeinwesenarbeit informiert.
Im Herbst habe sie Denker bei einer Veranstaltung getroffen und darüber gesprochen, »dass es Allendorf gut zu Gesicht stünde, wenn wir etwas Kulturelles auf die Beine stellen würden«, erläuterte Trenz die Hintergründe. In etlichen Kreiskommunen gebe es »Kulturtage«, nicht aber im Lumdatalstädtchen. Die Idee war geboren - und Benz sowie Richter seien rasch eingebunden worden. Das Programm habe man mit etwas heißer Nadel gestrickt, wobei angefragte Gruppen wie der Gesangverein »TeuTonia« Nordeck, die Band »GosPop« und die »Original Obstler« direkt zugesagt hätten, wie beim Termin gelobt wurde.
Auch Neubürger einbinden
Ein Ziel ist laut der Vorsitzenden des Heimatvereins, dass örtliche Akteure sich - nach längerer pandemiebedingter Pause - wieder der Öffentlichkeit vorstellen können. Darüber hinaus wolle man aber auch Neubürger einbinden. So wird im Heimatmuseum eine »interkulturelle Ausstellung« geboten, unter anderem ist der syrische Maler Kaysar Marjan dabei. Menschen aus der Ukraine präsentieren laut Trenz Handarbeiten. Schon 2018 habe man im Rahmen eines Projekts Menschen in Allendorf und dem Lumdatal nach Bildungs- und Kulturinteressen befragt, so Denker. Neben Bildungsthemen seien »auffällig häufig« auch Livemusik/Konzerte, Heimatkunde und -geschichte sowie Lesungen genannt worden. »Es gibt hier eine Kulturlust«, sagte Denker - und freute sich, »dass die geäußerten Wünsche und Interessen durch das Engagement der vielen lokalen und überregionalen Partner im Rahmen des Kulturwochenendes aufgegriffen werden«. Die Stadt habe kulturell einiges zu bieten, was auch Auswärtige anlocken könne.
Richter von der Zaug-Gemeinwesenarbeit hob hervor, dass das Kulturwochenende sich an verschiedenste Altersgruppen richte, wobei fast alle Angebote für Teilnehmer kostenlos seien. Vielleicht könne das Event auch dazu beitragen, die Remise am Heimatmuseum als Standort für VHS-Kurse und Anlaufstelle der Gemeinwesenarbeit im Ort bekannter zu machen. Der Bürgermeister sieht in dem Kulturwochenende ein Zeichen für ein »hoffentlich besseres Jahr 2022«, in dem wieder mehr Veranstaltungen möglich seien. Auch für die Nikelsmarktwoche im November liefen bereits die Vorbereitungen - er gehe aktuell davon aus, dass der Markt diesmal wie vor der Pandemie stattfinden könne. Marktbeschicker seien schon angeschrieben worden, auch solle wieder ein Bärtzebürger gekürt werden.
Nun setzen die Veranstalter auf eine belebte Altstadt und viel Interesse am Kulturwochenende - und denken bereits in die Zukunft: »Ich hoffe, dass es keine Einzelveranstaltung wird, sondern dass es eine Fortführung gibt«, sagte Trenz.
Für einzelne Programmpunkte ist eine Voranmeldung nötig. Das komplette Programm für das Kulturwochenende ist online über das Portal der »Gießener Lahntäler« abrufbar (siehe Kasten), soll zeitnah auch auf der Stadt-Homepage veröffentlicht werden.