»Je länger es dauert, desto teurer wird es«
Allendorf/Lollar/Rabenau/Staufenberg (pm). Die Lumdatalbahn soll wieder fahren - doch nicht alle sind glücklich mit dieser Entwicklung. Die Lumdaniederung ist ein Neubaugebiet direkt an der (ehemaligen Bahnstrecke). Wird die Bahn also wieder auf die Schienen gesetzt, dann fährt die mehr oder weniger direkt vor der Haustür der Bewohner vorbei. Widerstand formierte sich schon vor geraumer Zeit:
Die Bürgerinitiative »Contra-LTBahn« ist mittlerweile über fünfeinhalb Jahre alt. »Das hätte wahrscheinlich keiner vorher geahnt bzw. für möglich gehalten. Man braucht halt wohl doch einen längeren Atem, als ursprünglich gedacht«, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative. Die jüngsten Ereignisse, der Kauf des Teilstückes der Trasse durch die Hessische Landesbahn, ließen natürlich aufhorchen.
Ruf nach Alternative
Um die Arbeitsplätze von den Mitarbeitern der Didier-Werke zu sichern, sei man sich bei der BI einig, »dass man das unterstützen sollte«. Eine Reaktivierung der Lumdatalbahn für den Personenverkehr lehne die BI »Contra-LTBahn« jedoch weiterhin ab. Es fehle weiterhin eine Diskussion zu alternativen und zeitgemäßen Lösungen. Hier halte man »nach wie vor nur und ausschließlich« an dem Zug fest. Da der vorliegenden Machbarkeitsstudie aus 2018 mittlerweile auch schon veraltete Zahlen zugrunde lägen, müsse erneut Geld investiert werden, um diese auf einen aktuellen Stand zu bringen.
»Was hätte man in dieser bereits vergangenen Zeit alles für Projekte oder Versuche für weniger Geld ins Leben rufen können, die den ÖPNV im Lumdatal eventuell jetzt schon positiv bereichert hätten?«, heißt es in der von Markus Trier unterzeichneten Pressemitteilung. Aber es bleibe abzuwarten, wie lange es noch dauert, »bis da eventuell mal ein endgültiges Ergebnis vorliegt. Fakt ist: Je länger es dauert, desto teurer wird es.«
Den Forderungskatalog, den die BI erarbeitet und 2021 beim Landkreis und bei den Bürgermeistern des Lumdatals eingereicht habe, werde man jetzt nach und nach abarbeiten. Schließlich gebe es einige sehr wichtige Punkte zu beachten, einzuplanen und umzusetzen, die bei der Studie noch nicht beachtet und eingeplant worden seien. Denn, so Trier: »Es sollten schließlich alle Bürgerinnen und Bürger im Lumdatal angehört und berücksichtigt werden.«
Ergänzende Kritik der BI »Contra-LTBahn«: Vor Kurzem habe es auf der Lumdatalbahn-Trasse »Tabula rasa« gegeben: »Nicht nur, dass von der Natur selbst gepflanzte Bäumchen weggeschreddert wurden, nein, anschließend fuhr auch noch der Spritzwagen über die Schienen und verspritzte ein Unkrautvernichtungsmittel.«