Im Dienst der Allgemeinheit

Allendorf (vh). Mit einer Feierstunde im »Bürgertreff« ehrte der Heimat- und Verkehrsverein Allendorf/Lumda seine Vorstandsmitglieder Bianca Werther und Reiner Placzko. Landrätin Anita Schneider übergab an beide im Auftrag des Hessischen Ministerpräsidenten den Ehrenbrief des Landes Hessen. Dorotea Pavone (Klavier) und Sofia Pavone (Sopran) sorgten für musikalische Zwischentöne.
Die Landrätin sprach im Hinblick auf die beiden zu Ehrenden von zwei »ungewöhnlichen Menschen«, die jeweils vielfältig unterwegs seien - im politischen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich. Werther und Placzko brächten ihre Kompetenzen ein, um die Stadt »lebenswert und liebenswert zu machen«.
Werthers ehrenamtliche Tätigkeiten: Aktive Mitarbeit im Verein Arche Hilfsdienste International (seit 2009) und im Secondhandladen »Brockenstube« des Vereins (seit 2018), Vorstand im Heimatverein (seit 2014), Vorstand in der evangelischen Kirchengemeinde (seit 2021) und Stadtverordnete (seit 2021).
Placzkos ehrenamtliche Tätigkeiten: Im Ortsbeirat Kernstadt (1997 bis 2006), Gesellenprüfungsausschuss für Maurer der Kreishandwerkerschaft Gießen (2001 bis 2006), Vorstand im Tennisverein Braunfels-Altenkirchen (seit 2005), Stadtrat (seit 2006), Vorstand im Heimatverein (seit 2008).
Bürgermeister Thomas Benz sagte: »Unser vielfältiges Angebot wäre ohne Menschen wie Sie nicht denkbar.« Die Zeit, heute ein kostbares Gut, die beide in ihre Ehrenämter investierten, sei weder zu bezahlen noch anderweitig aufzuwiegen. Benz: »Ich bin stolz, solche Bürger mit Sozialkompetenz zu haben.«
Ann Henrich, Vorstandsmitglied der Arche, lobte Werthers ungewöhnliche Tatkraft. Die Krankenschwester habe nach ihrer Nachtschicht ab 7 Uhr morgens jahrelang nahtlos in der Arche Hilfsgüter gepackt. Werther und Placzko dankten für die Auszeichnung. Man wolle weiterhin Dienste leisten.
Vereinsvorsitzende Brunhilde Trenz eröffnete zudem eine Ausstellung mit 42 Ansichtskarten von der Kernstadt und den Stadtteilen in Anwesenheit von Stadtverordnetenvorsteher Sascha Wimmer und Kreisarchivleitern Sabine Raßner. Die Ausstellung sollte bereits im Mai 2020 eröffnet werden, was coronabedingt nicht möglich war. Zu sehen sind vergrößerte historische Motive, überwiegend Ortsbild prägende Gebäude oder Straßenzüge um die Jahrhundertwende (1900). Die Originalkarten lagern teils im Kreisarchiv und im Allendorfer Heimatmuseum. Archivleiterin Raßner hat unterdessen aus dem Bestand von Ansichtskarten aus allen Kreiskommunen ein Buch verfasst. Brunhilde Trenz erhielt ein kostenloses Exemplar für den Verein.