500 Zuschauer jubeln beim Public Viewing
Gießen (csk). 500 Zuschauer kamen am Sonntag zum Public Viewing in die »WM-Arena« im Schiffenberger Tal, um das Eröffnungsspiel der Frauenfußball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Kanada zu sehen.
Auch wenn das auf etwa 1000 Besucher ausgelegte Gelände damit nur zur Hälfte gefüllt war, sprachen Veranstalter und Publikum von einem gelungenen Auftakt für die weiteren geplanten Übertragungen. Und bei einer kleinen Umfrage glaubte fast jeder an einen Triumph der Deutschen in diesem Jahr.
Die Stimmung beim gemeinsamen Fußball-Happening, so der Tenor, sei allerdings noch nicht mit der Männer-WM 2010 vergleichbar. Dabei stünden die Spielerinnen ihren männlichen Kollegen fußballerisch in nichts nach, erklärte Stephanie Pauly, die nach eigener Aussage fast jedes Länderspiel, sowohl der Frauen als auch der Männer sieht. »Frauenfußball muss deshalb unbedingt noch viel populärer werden. Dazu können öffentliche Übertragungen sicher einen wertvollen Beitrag leisten« - eine Überzeugung, die wie ein Appell an alle Fußball-Fans klang.
Pierre Lang, Sebastian Simon und Michael Graf halten zwar die Auftritte der Männer für fußballerisch interessanter, die Frauen-WM sei aber ebenso absoluter Pflichttermin für jeden wahren Fan. »Einfach weil's Fußball ist«. Die deutschen Spielerinnen sowie Spielpläne und Gegner kennen sie selbstverständlich alle auswendig.
Was das Fachwissen betrifft, können Anke Benner, Andrea Menke und Monika Aff mit ihren männlichen Nachbarn problemlos mithalten - bezüglich der Fan-Ausstattung haben sie sogar deutlich die Nase vorn. Mit Schal, Mütze, Trikot und etlichen weiteren Utensilien ausgestattet feuerten die drei das deutsche Damen-Team unermüdlich an. Etwas mehr Resonanz hätten sie sich erhofft, aber was nicht ist, könne ja noch werden. Je näher die deutschen Damen dem Titel kommen, umso voller werde es sicher auch in der Gießener WM-Arena - sprach's und bejubelte das frühe 1:0 für Deutschland bereits nach rund zehn Minuten. Ein weiteres Mal riss es das Trio noch von seinen Plätzen, der 2:1-Auftaktsieg der deutschen Elf fiel jedoch knapper aus als viele erwarteten.
Unmittelbar vor Anpfiff hatte indes noch eine Panne allen wartenden Fans bange Minuten beschert. Technische Probleme sorgten dafür, dass erst wenige Minuten vor Anpfiff überhaupt ein Bild auf der 15 Quadratmeter großen Leinwand erschien und das 15-Uhr-Spiel Nigeria gegen Frankreich nicht gezeigt werden konnte. Viele Anwesende nahmen die Anlaufschwierigkeiten gelassen und vertrieben sich die Wartezeit auf der Rasenfläche - zumeist ausgerüstet mit großen Handtüchern und Badesachen - als Sonnenanbeter. Gegen 18 Uhr und damit pünktlich zu Spielbeginn kamen dann das Bild und reihenweise weitere Besucher. Zum Auftakt sei man mit der Resonanz zufrieden, bestätigte Teja Nolting vom Veranstalter »DTT Konzerte«. Für die kommenden Wochen setzen die Organisatoren auf einen »WM-Boom« im Land. Das zweite Gruppenspiel der Deutschen gegen Nigeria wird am kommenden Donnerstag ab 19.45 Uhr in der »WM-Arena« übertragen.