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Wildwest-Romantik mit Cowboys, Sheriffs und Indianern

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Alsfeld (rüg). Trotz Sternenkriegern, Herren der Ringe und magischen Künsten à la Harry Potter: Der Traum von Freiheit im Sattel eines treuen Pferdes und die Weite der Prärie, Cowboys, Indianer und Trapper üben immer noch eine große Faszination auf große und kleine Westerner aus.

Alsfeld (rüg). Trotz Sternenkriegern, Herren der Ringe und magischen Künsten à la Harry Potter: Der Traum von Freiheit im Sattel eines treuen Pferdes und die Weite der Prärie, Cowboys, Indianer und Trapper üben immer noch eine große Faszination auf große und kleine Westerner aus. Und während Kroatien gerade beginnt, sich seiner filmischen Winnetou-Vergangenheit zu erinnern und mit Indianerdörfern und Westernstädten versucht, Touristen zu locken, treffen sich zum mittlerweile sechsten Mal Westernfans vom 12. bis 14. Juni in Lingelbach, um ein dreitägiges Countryfest zu veranstalten, bei dem man nicht nur in die Welt der »Bleichgesichter« und »Rothäute« eintauchen kann, sondern bei etlichen Veranstaltungen auch reichlich Unterhaltung geboten bekommt. Das alles in der Attraktion der veranstaltenden Vereine »Hotspurs« und »Main Street 99«: einer liebevoll gestalteten Westernstadt mit Saloon, Dance-Bar, Store, Barber- und Photoshop, Sheriff’s Office und Goldwaschanlage.

Der Festbetrieb beginnt am Freitag, 12. Juni, um 17 Uhr. Für Essen und Trinken ist wieder bestens gesorgt. Saloon und Steakhouse sind geöffnet. Von 20 Uhr an werden »Tennessee Twilight« mit Livemusik für Unterhaltung sorgen. Auch die Linedancer kommen dann auf ihre Kosten. Es stehen an allen Tagen zwei Tanzbühnen zur Verfügung: innen und außen. Am Samstag gibt es von 8.30 bis 10.30 Uhr ein Frühstücksangebot. Richtig los geht der Country-Festbetrieb dann um 13 Uhr. Erstmals wird in diesem Jahr ein Horseshoepitching (Hufeisen-Werfen) für jedermann mit Pokal-Wertung angeboten.

Besonders stolz sind die Veranstalter, am Samstag und Sonntag eine Schriftstellerlesung mit dem auch über Hessens Grenzen bekannten Alfred »Al« Wallon anbieten zu können. Wallon hat seit 1981 als Schriftsteller bis heute 150 Heftromane und 30 Taschenbücher, Paperbacks und Hardcover in allen gängigen Genres der Unterhaltungsliteratur veröffentlicht. Sein favorisiertes Genre ist der historische Western. Außerdem bietet Olaf Pitz genannt »Indy« mit seinen Erzählungen an beiden Tagen einen Einblick in die Lebensgewohnheiten und die Kultur der Ureinwohner im Westen der USA.

Natürlich sind auch Store, Barbershop, Photoshop und die Goldwaschanlage geöffnet, und um 15 Uhr werden Kaffee und Kuchen im Festzelt angeboten.

Für weiteres Western-Flair sorgen die »Trapper« aus Großschafhausen (Baden-Württemberg), die die kleine Stadt mit ihren originalgetreuen Outfits bereichern sowie die Westernshow der »Colorados« aus Ziementshausen (Bayern). Um 17 Uhr ist ein Auftritt der Lingelbacher Kinder-Westerntanzgruppe zu sehen. Mit sehr viel Fleiß und Arrangement wurde eine eigene Show einstudiert. Das Abendprogramm des Samstags gestalten um 20 Uhr »Silver Eagels« aus Ulm mit Livemusik, und gegen 21 Uhr wird das neue Showprogramm 2009 der »Hot Spurs« aufgeführt. Außerdem kann man den »Spirit of Country« am Lagerfeuer erleben.

Auch am Sonntag bietet sich von von 8.30 bis 10.30 Uhr die Möglichkeit für ein Frühstück. Um 9.15 Uhr findet ein Festgottesdienst statt. Der weitere Festbetrieb folgt ab 11.30 Uhr mit den selben Angeboten wie am Samstag. Um 13 Uhr beginnt dann der Familiennachmittag mit vielen Überraschungen für die jungen Gäste, etwa Hüpfburg, Indianer-Geschichten, Schminken, Ponyreiten und Kutschfahrten.

Gegen 14 Uhr wird erneut das Showprogramm der »Hot Spurs« aufgeführt. Danach kann man sich bei Kaffee und Kuchen im Festzelt stärken. Mit zwei Auftritten wird eine Abordnung der »Targe of Gordon« aus Fulda als schottische Highlander auf der Main Street mit Dudelsack und Drums für Unterhaltung sorgen. Um 15 Uhr ist ein weiterer Auftritt der Kinder-Westerntanzgruppe vorgesehen. Für das leibliche Wohl sorgt an allen Tagen das »Hot Spurs«-Team im Steakhouse. Besonderes Schmankerl: In Lingelcreek wird auch in diesem Jahr wieder kein Eintritt bezahlt, das Fest wird ausschließlich finanziert durch die Einnahmen aus den wenigen kostenpflichtigen Angeboten sowie durch den Verkauf von Speisen und Getränken. Im Gegensatz zu kommerziellen Western-Dörfern mit professionellem Unterhaltungsprogramm sind in »Lingelcreek« die Besucher selbst die Akteure. Sie verkleiden sich und tauchen für drei Tage in das amerikanische Wildwestleben im 19. Jahrhundert ein. Damit es authentisch ist, haben die Mitglieder eines vor Jahren gegründeten Vereins die filmtypische Hauptstraße einer kleinen Western-Stadt auf eine Wiese gebaut. Im Saloon wird mit dem Lingelcreek-Dollar gezahlt, Euro-Wechselkurs 1:1. - Die Idee, ein Western-Dorf zu bauen, war allmählich gewachsen.

Zunächst schlossen sich nur ein paar begeisterte Square- und Line-Dancer zusammen. Es folgte 2001 ein erstes Countryfest mit Vorführungen. Dann hatte man die Idee, Teile eines Schulgebäudes in Alsfeld mit passenden Kulissen zu verkleiden. 2003 brannte eine Scheune mit dem gesamten Hab und Gut der Western-Freunde ab. Aber mit einem Planungsbüro und Architekten gingen erneut an die Arbeit. Das Ziel: eine fest installierte Western-Stadt. Die steht nun seit 2006, nach Tausenden von Arbeitsstunden der 130 Mitglieder. Den Grundstock bildeten geschenkte Bau-Container, die die Westernfans bis ins letzte Detail mit Holz oder Ziegeln verkleidet haben.

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