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Wildkatzen in Mittelhessen: Beste Bedingungen für das Raubtier

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Von: Jacob von Sass

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In Mittelhessen startet das Projekt „Wildkatzenwälder von Morgen“. Naturschützer wollen einen optimalen Lebensraum für die Vierbeiner schaffen.

Hessen – Kürzlich startete im Waldgebiet Hörre bei Ehringshausen (Lahn-Dill-Kreis) das Projekt „Wildkatzenwälder von Morgen“. Mit diesem möchte der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und das Umweltministerium Hessen den Wildkatzen einen optimalen Lebensraum bieten und unterschiedliche Populationen zusammenführen, wie die Hessenschau als erstes berichtete.

Vor gut 10 Jahren galt die Wildkatze als komplett ausgerottet. Mittlerweile wird ihre Population in Hessen wieder auf rund 800 bis 1000 Exemplare geschätzt. Die Hörre sei laut Projektleiterin Susanne Steib vom BUND Hessen perfekt für die Katzen geeignet. „Wildkatzen lieben es unaufgeräumt. Sie brauchen reich strukturierte Wälder und offene Flächen zum Mäusejagen und zum Verstecken“, so Steib gegenüber der Hessenschau.

Wildkatze in Nordsachsen
Eine gut gelaunte Wildkatze. Wer die Tiere zufällig entdeckt, sollte jede Fürsorge vermeiden. © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Wildkatzen in Mittelhessen: Auch im Krofdorfer Forst gute Bedingungen

Auch in Wettenberg (Landkreis Gießen) wurden im vergangenen Jahr bei einer Wildkatzenerfassung im Krofdorfer Forst alleine 71 Tiere gezählt. Damals sagte Projektleiterin Steib: „Wir sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, die Erfassung zehn Jahre durchzuführen. Derart lange Lockstock-Untersuchungen sind sehr selten, und doch enorm wichtig, da wir so ganz spezielle Fragestellungen zur ansässigen Wildkatzenpopulation beantworten können.“

Das Projekt „Wildkatzenwald von Morgen“ in der Hörre zielt besonders darauf ab, verschiedene Populationen zu vermischen. Dafür ist das Waldgebiet in Mittelhessen perfekt geeignet, denn hier können sich sowohl Katzen aus Nordhessen und Umgebung, als auch aus Süddeutschland niederlassen. Zum Erhalt der Artenvielfalt sei die Vermischung der Tiere laut BUND Hessen besonders wichtig.

Umweltministerin und Hessen Forst freuen sich über Wildkatzen in Mittelhessen

Bei dem Auftakt des Projekts zeigte sich auch die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) äußerst zufrieden und bezeichnete das Waldgebiet Hörre als „Schmelztiegel für den genetischen Austausch“. Auch Hessen Forst sieht das Vorhaben positiv, da eine große Wildkatzenpopulation in Wäldern bedeute, dass diese intakt seien. (Jakob von Sass)

Bei einem Forschungsprojekt der Uni Gießen wurden sechs Wildkatzen mit Peilsendern ausgesetzt.

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