Verband im Visier
Frankfurt - Nachdem der Abschlussbericht einer Task Force erhebliche Mängel beim Bezirksverband Hessen-Süd der Arbeiterwohlfahrt (AWO) aufgezeigt hat, soll es dort nun einen Neuanfang geben. Der Verband sei in einer Krise, erklärte der Bezirksausschuss gestern in Frankfurt. Deshalb sei ein personeller Neubeginn nötig, hieß es mit Blick auf die am 28. November anstehenden Vorstandswahlen.
Der abschließende Bericht hatte laut dem Bezirksverband »sehr deutlich« die Geschäfte in der Vergangenheit kritisiert, die nicht zum Wohle des Verbands getätigt worden seien. Dazugehöre etwa der Verkauf zweier Immobilien. Als ebenso kritisch seien Darlehen von Privatpersonen an die AWO bewertet worden, hieß es. Zudem gebe es Aufklärungsbedarf mit Blick auf geschäftlichen Verbindungen des ehemaligen Generalbevollmächtigten. Nach Auffassung des Bezirksausschusses sollen Schadensersatzansprüche geprüft werden. Gegen mehrere Verantwortliche der Frankfurter AWO ermittelt die dortige Staatsanwaltschaft. Der Schaden durch die ehemaligen Funktionäre in Frankfurt wurde auf 6,3 Millionen Euro geschätzt. dpa