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SPD sieht Engpässe bei Psychotherapie

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Wiesbaden - Bei der psychotherapeutischen Versorgung in Hessen sieht SPD-Landtagsabgeordnete Daniela Sommer dringenden Handlungsbedarf: »Wir brauchen eine gemeindepsychiatrische Versorgung und kleinräumigere Versorgungsgebiete«, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion dieser Tage in Wiesbaden. Sommer fordert die Verzahnung ambulanter und stationärer Versorgung, einen Rund-um-die-Uhr Krisendienst, um Drehtüreffekte zu vermeiden.

»Es kann nicht sein, dass Patienten erst nach drei Wochen oder erst nach langen Monaten Wartezeit die erste Behandlung, die erste Psychotherapie erhalten.«

Sommer bezieht sich auf eine Antwort der Landesregierung auf SPD-Anfragen zur Situation in Hessen. Demnach nahmen Teenager und junge Erwachsene in den vergangenen vier Jahren deutlich häufiger psychotherapeutische Versorgung in Anspruch als zuvor. Bei Erwachsenen ist ein leichter Anstieg erkennbar. Die Summe der Gruppentherapien hat sich mehr als verdoppelt. Lange Wartezeiten auf einen Termin gibt es laut Kassenärztlicher Vereinigung (KV) Hessen und Regierung nicht.

»Die Realität sieht jedoch anders aus«, sagt die Sozialdemokratin. »Auf dem Land warten Betroffene bis zu einem halben Jahr und länger auf einen Termin.« Besonders die Pandemie habe gezeigt, wie viele Menschen Hilfe bräuchten. Keine Antwort habe sie auf ihre Fragen nach der Zahl der Plätze in Psychiatrien, Ambulanzen oder psychischen Notaufnahmen erhalten. »Die Landesregierung scheint keinen Überblick über die Lage im Land und die Nöte der Menschen zu haben«, schließt sie daraus. »Das ist sehr bedauerlich und fahrlässig, denn die Betroffenen brauchen dringend Hilfe.« Jutta Rippegather

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