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Schulstart ohne Eingangsuntersuchung

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Wiesbaden - Vor dem ersten Schultag sollen alle Grundschüler vom Gesundheitsamt ärztlich untersucht werden. Jedoch sorgen personelle Engpässe dafür, dass einige Kommunen nicht allen Eltern einen Termin anbieten konnten. Teilweise wird aber noch in den Sommerferien untersucht.

»Durch die Corona-Pandemie konnten wir erst später und zunächst auch nur in kleinerem Umfang mit den Eingangsuntersuchungen starten«, erklärte beispielsweise Maria Karathana, Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin im Gesundheitsamt Frankfurt. Auch wegen der Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine habe man dem »Auftrag nicht vollständig nachkommen« können.

Allerdings seien alle Kinder mit Hilfsbedarf und Entwicklungsauffälligkeiten untersucht und die Familien beraten worden. Dies gelte auch für ABC-Schützen, die wegen schlechter Deutschkenntnisse für einen Vorlaufkurs vorgesehen sind. »Für Kinder ohne besondere Auffälligkeiten fehlt es aktuell an Zeit und Ressourcen«, sagte Karathana.

Grundsätzlich werde im Interesse der Kinder und Jugendlichen seitens des Landes bereits seit April 2022 wieder eine 100-prozentige Durchführung der Einschulungsuntersuchungen angestrebt, erklärte das Sozialministerium. Dies sei auch ein wichtiges Anliegen der Gesundheitsämter. »Ob sich dies für den kommenden Einschulungsjahrgang in Gänze realisieren lässt, wird jedoch auch von den weiteren Entwicklungen der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen auf die Gesundheitsämter abhängen«, teilte das Ministerium mit.

Im Kreis Gießen 57

Prozent untersucht

Das Land habe für den aktuellen Einschulungsjahrgang die 100-Prozent-Quote der Schuleingangsuntersuchung wegen der Auswirkungen der Pandemie gelockert, erklärte Renate Braun, Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes im Kreis Gießen. »Wir konnten/können im Schuljahrgang nicht alle Kinder untersuchen, die letzten Untersuchungen laufen noch jetzt und auch während der Sommerferien.« Grund seien unter anderem zusätzliche Aufgaben bei Corona-Impfungen.

Eine Rolle spiele zudem der größere Zeitbedarf während der Untersuchungen wegen Hygieneauflagen, außerdem habe es in den vergangenen Monaten Personalengpässe in der Folge von Covid-Erkrankungen gegeben, ergänzte eine Kreissprecherin. 2022 seien dem Landkreis Gießen knapp 2500 Kinder für die Schuleingangsuntersuchungen gemeldet worden. Das Gesundheitsamt habe 1760 Termine vergeben, von denen 1434 wahrgenommen worden seien. Der Anteil der untersuchten Kinder entspricht rund 57 Prozent - im Vorjahr waren 34. dpa

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