Positive Halbzeitbilanz des Jugendstilvereins
Bad Nauheim (lep). Während der Landesgartenschau öffnet der Jugendstilverein Bad Nauheim das Badehaus 4 an den Wochenenden von 12 bis 18 Uhr. Projektleiter Hermann Pfeffer und sein Team können sich nach der »Halbzeit« über eine positive Bilanz freuen.
Bad Nauheim (lep). Während der Landesgartenschau öffnet der Jugendstilverein Bad Nauheim das Badehaus 4 an den Wochenenden von 12 bis 18 Uhr. Projektleiter Hermann Pfeffer und sein Team können sich nach der »Halbzeit« über eine positive Bilanz freuen, denn viele Besucher legen auf ihrem Weg zum oder vom Goldsteinpark eine Pause im Badehaus 4 ein. Sie erholen sich im Schmuckhof bei einer Erfrischung, sehen die DVD »Das Jugendstilbad Bad Nauheim« oder das Modell des Sprudelhofs an und besichtigen die beiden Fotoausstellungen von Hiltrud und Endrik Hölzinger.
Bewunderung erregen die Badezellen mit ihrer original erhaltenen Ausstattung. Wellen und Kohlensäurebläschen als Motiv auf den Fliesen werden ebenso bestaunt wie die kostbaren Fenster. Die Tatsache, dass die Marmorverkleidung in der Wartehalle aus Steinbrüchen an der Lahn stammt, stößt manchmal sogar auf Zweifel.
Beifällige Bemerkungen sind zu hören, wenn der Luxus eines angewärmten Handtuchs erwähnt wird, den man vor 100 Jahren ohne zusätzlichen Energieverbrauch, nur mithilfe ausgeklügelter Technik, anbieten konnte. Heiterkeit bei den Gästen rufen die Türschilder hervor. Sie gaben Auskunft, ob eine Dame oder ein Herr gerade ein Bad nahm. War es ein weiblicher Gast, tat eine Badefrau Dienst, saß ein Herr in der Wanne, erschien ein Badewärter.
Die ältere Dame, die im Jahr 1958 wegen ihrer Herzbeschwerden im Kinderbad des Sprudelhofs eine Badekur machte, der Herr, der sich beim Anblick der hölzernen Badewanne an seine Ausbildungszeit in Bad Neustadt erinnert: Erinnerungen steigen ebenso auf wie Fragen. Die Beantwortung dieser verlangt mannigfaches Wissen, und die mehr als 80 Mitglieder des Jugendstilvereins, die als ehrenamtliche Helfer arbeiten, müssen auch auf diesem Gebiet sehr viel leisten. »Warum hat das Wasser diese Farbe?«, »Wie viel Grad hat es?«, »Wie hoch ist der Salzgehalt?«, »Aus welchem Stein wurde der Sprudelhof erbaut?«, »Werden die Gebäude heute noch genutzt?« - wollen die Gäste immer wieder wissen. Ob die Holzwannen wirklich hygienisch seien, ob es eine Badeärzteausbildung gegeben habe: Das Interesse an den Jugendstilgebäuden im Sprudelhof und ihrer ehemaligen Funktion ist groß.
»Wie wunderschön!«, »Was hat diese Stadt für einen Schatz«, äußern begeisterte Besucher, die gerne mehr sehen wollen und von den Vereinsmitgliedern auf die Jugendstilführungen der Bad Nauheim Stadtmarketing und Tourismus GmbH hingewiesen werden.
Den Satz »Wir waren nicht zum letzten Mal in Bad Nauheim«, verbunden mit viel Lob, hören die im Badehaus 4 tätigen Mitglieder des Jugendstilvereins nicht selten. Sie werben nicht nur für die Anlagen im Sprudelhof, sie sind in ihrer unaufdringlichen Freundlichkeit, mit ihrem Engagement und ihrer Geduld ein Aushängeschild für die Stadt.