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Oskar-Schindler-Platz für Frankfurt?

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Neben dem Foto Oskar Schindlers ist die Liste mit den Namen der von ihm geretteten Juden zu sehen. © DPA Deutsche Presseagentur

Frankfurt - Oskar Schindlers Einsatz für die Rettung von mehr als 1200 Jüdinnen und Juden vor der Ermordung in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ist durch Steven Spielbergs Spielfilm »Schindlers Liste« weltbekannt. Nur wenige wissen dagegen von seinem Bezug zu Frankfurt, wo der als »Gerechter unter den Völkern« Geehrte von 1957 bis zu seinem Tod 1974 im Bahnhofsviertel lebte.

Seit 2020 wird eine Benennung des Bahnhofsvorplatzes nach Oskar Schindler diskutiert.

Schindler lebte lange in Frankfurt

Die Veranstaltung findet am Freitag, 24. Juni, um 18 Uhr im Chagallsaal der Oper Frankfurt statt. Nach einem Impulsvortrag von Prof. Sybille Steinbacher zur geschichtlichen Bedeutung Schindlers wird eine Diskussion über die angemessene Ehrung Schindlers in Frankfurt sowie zu Perspektiven der städtischen Erinnerungskultur anschließen. Es diskutieren Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig und der Publizist und Rechtsanwalt Prof. Michel Friedman, moderiert von Prof. Steinbacher.

»Bei wenigen Personen klaffen weltweite Anerkennung und deren städtische Würdigung so weit auseinander wie bei Oskar Schindler«, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Hartwig. »Sein Bezug zu Frankfurt ist öffentlich bislang kaum bekannt. Eine Benennung dieses zentralen Platzes wäre ein wichtiges Bekenntnis der Stadt Frankfurt und würde die historische Verbindung dauerhaft im öffentlichen Raum sichtbar machen.«

Michel Friedman bringt die Lebensleistung Schindlers so auf den Punkt: »Was kann ein Einzelner tun? Gegen die oben? Alles! Ein Mensch kann die Welt verändern, die kleine und manchmal sogar die große. Wie Oskar Schindler: Er handelte, als andere mitmachten und wegsahen.« Schindler sei ein Vorbild für Mut und Zivilcourage, ein Vorbild, wie man es heute wieder brauche, wenn nicht gehandelt werde. »Niemand kann sich die Hände in Unschuld waschen. Niemand kann sagen: ›Ich habe es nicht gewusst.‹ Wir sind heute die Zeugen der Zeit. Worte sind wichtig, Taten wichtiger.«

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, um eine Anmeldung per E-Mail an anmel dung@fritz-bauer-institut.de wird gebeten. Zudem wird die Veranstaltung per Livestream auf Youtube übertragen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Fritz-Bauer-Instituts mit dem Dezernat Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main auf Anregung des Ortsbeirates 1. ffm

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