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Mutter ließ ihr Kind verdursten

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Darmstadt - Wegen Totschlags durch Unterlassen hat das Landgericht Darmstadt eine 27 Jahre alte Frau gestern zu fünfeinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Sie hatte 2021 ihren 13 Monate alten Sohn in ihrer Wohnung in Rüsselsheim eine Woche lang nicht versorgt. Da bei der geständigen Frau eine schwere Depression festgestellt worden war, ging das Gericht davon aus, dass die Angeklagte zum Tatzeitraum vermindert schuldfähig war.

Zwei Fachleute hatten bei der Verurteilten übereinstimmend eine wiederkehrende Depression, eine posttraumatische Belastungsstörung und eine Identitätsstörung diagnostiziert. Ein Gutachter sah die Depression als leitend für die Tat an, während eine Gutachterin die Identitätsstörung als Erklärung sah, warum die Mutter ihren Jungen mit viel zu wenig Essen und Trinken versorgte. Als Ursachen für die psychischen Erkrankungen gelten sexuelle und körperliche Gewalt, die die Verurteilte als Kind durch ihren Vater erlitten hat. dpa

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