Mehr Holzdiebe
Kassel - Während der Energiekrise wird aus den hessischen Wäldern mehr Holz gestohlen. Speziell in den vergangenen Wochen sei es vermehrt zu Holzdiebstählen gekommen - »auch im größeren Stil«, berichtete die Sprecherin von Hessen Forst, Michelle Sundermann. Zu genaueren Zahlen konnte der Landesbetrieb allerdings keine Angaben machen.
Schutz durch GPS-Tracker
Sundermann empfiehlt Käuferinnen und Käufern daher, das erworbene Holz so schnell wie möglich aus dem Wald zu transportieren, um Holzdiebstähle zu vermeiden. Die hessischen Forstämter verfügten über GPS-Tracker, die bei Bedarf eingesetzt werden können, um zukünftige Diebstähle nachzuverfolgen, hieß es weiter.
In Deutschland darf grundsätzlich kein Holz aus dem Wald mitgenommen werden. Zum einen wäre das juristisch Diebstahl an dem Besitzer des Waldes. Zudem sei der Erhalt von Totholzvorräten wichtig, um die Biodiversität in den Wäldern zu sichern, so Sundermann.
Wer Brennholz legal aus dem Wald beziehen möchte, kann online bei Hessen Forst eine Kaufanfrage stellen. Die Nachfrage ist in diesem Jahr deutlich gestiegen: »Alle Kontingente, die wir online stellen, sind stets innerhalb von wenigen Tagen weg«, berichtete Sundermann.
Wer jetzt aus Furcht vor hohen Energiepreisen Brennholz kauft, hat im bevorstehenden Winter aber noch nichts von der Alternative frisch aus dem Wald, gab Sundermann zu bedenken. »Es handelt sich bei dem Holz um Rohware, die vom Käufer erst gesägt, gespalten und getrocknet werden muss, bevor man sie erst nach ein bis zwei Jahren verwenden kann.« dpa