Drama in Halbzeitpause: Zuschauerin rettet Fußballer das Leben

Während eines Amateurfußballspiels im Kreis Marburg-Biedenkopf bricht Lukas Greb in der Kabine leblos zusammen. Lea Falkenhain rettet ihm das Leben.
Marburg/Amöneburg/Cölbe– Dramatische Minuten Mitte November bei einem Fußballspiel nahe Marburg: In der Halbzeitpause der Partie des SV Schönstadt gegen den SV Mardorf bricht plötzlich der Gästetrainer leblos zusammen. Der 34-jährige Spielertrainer hat Kammerflimmern, wie sich später herausstellen wird. Doch die Geschichte, die als Tragödie hätte enden können, nimmt an dieser Stelle eine glückliche Wendung, wie op-marburg.de berichtet. Denn eine Zuschauerin rettet dem Mann das Leben.
„Sie ist einer von zwei, drei meiner Schutzengel. Sie hat mein Leben gerettet“, sagt Lukas Greb am Montag (27.12.2021) im Gespräch mit der Marburger Zeitung. Gerade hat er seinen „Schutzengel“ zum ersten Mal nach seinem Zusammenbruch getroffen. Lea Falkenhain ist nicht nur die Freundin des damaligen Gastgebertrainers, sondern auch Krankenpflegerin auf der Intensivstation für Früh- und Neugeborene am Universitätsklinikum Marburg/Gießen. Ein Umstand, der Greb am 21. November 2021 vor Schlimmerem bewahrt.
Dramatische Minuten bei Fußballpartie im Kreis Marburg-Biedenkopf
Als der Hobby-Fußballer in der Gästekabine umkippt, wird sofort die fachkundige Falkenhain herbeigerufen. „Als ich in die Gastkabine kam, lag Lukas regungslos auf dem Boden, seinen Puls konnte ich nur schwer erfühlen und da war für mich klar, ich starte mit der Wiederbelebung und fange an zu drücken“, erinnert sich Falkenhain in einem Facebook-Post an die Situation. Selbst als der krampfende 34-Jährige auf ihre Schmerzreize nicht reagiert, bleibt sie routiniert und leistet Erste Hilfe. „So etwas gehört zu meinem Job dazu, wir üben das mit regelmäßigem Reanimationstraining.“
Nur wenige Minuten später trifft der erste Rettungswagen – ursprünglich wegen einer Sportverletzung und nicht wegen eines Notfalls gerufen – in Schönstadt ein. Die Sanitäter machen ein Elektrokardiogramm (EKG). Danach ist klar: Lukas Greb hat Kammerflimmern. Die Rettungskräfte schocken ihren Patienten, Ersthelferin Falkenhain unterstützt bei der Reanimation*. Länger als 30 Minuten muss Greb wiederbelebt werden, das Amateurfußballspiel wird abgebrochen. Irgendwann treffen auch ein zweiter Rettungswagen und ein Notarzt ein. Greb wird ins Krankenhaus gebracht, kommt auf die Intensivstation und wird in ein künstliches Koma versetzt. Drei Tage später wacht er wieder auf.
Halbzeitpausen-Drama nahe Marburg nimmt glückliche Wendung
Warum der 34-Jährige am Fußballplatz in Cölbe-Schönstadt (Marburg-Biedenkopf) zusammengebrochen ist, ist bis heute unklar. Die Ärzte kommen zu dem Schluss, Lukas Greb habe ein „gesundes Herz“, wie es bei op-marburg.de am Dienstag (28.12.2021) heißt. Sicherheitshalber setzen die Mediziner dem jungen Mann einen Defibrillator ein. Nach zweieinhalb Wochen darf der Fußballtrainer die Klinik verlassen, kurz vor Weihnachten kehrt er aus der Reha zurück.
„Ich war nach dem Koma wieder relativ schnell auf den Beinen, da ich noch jung und sportlich bin und auch seit frühester Kindheit Sport treibe. Trotzdem war der erste längere Spaziergang in der Reha für mich schon eine Herausforderung“, berichtet Greb auf der Facebookseite seines Heimatvereins SV Mardorf. Er habe jede Menge Zuspruch und gute Wünsche erhalten, worüber er immer noch „baff“ sei. Und erleichtert. „Ich bin Lea unendlich dankbar, dass sie so schnell reagiert hat.“
Marburg-Biedenkopf: Fußballverein bedankt sich bei Lebensretterin
An dem Schicksalstag im November sei er für einige Minuten tot gewesen, hält Lukas Greb im Bericht der Marburger Zeitung fest. Ohne Lea Falkenhain hätte er nicht überlebt. Sein bescheidener „Schutzengel“ meint, allein hätte sie „nicht viel ausrichten können“. Bei ihrem Besuch im Sportheim des SV Mardorf bringt es Vereinschef Helmut Kräling dennoch auf den Punkt: „Liebe Lea, wir haben uns als Vorstandsteam in unserer nun fast 10-jährigen Amtszeit in den letzten Jahren bei vielen Menschen bedankt, aber bei noch niemandem, der einem unserer Spieler das Leben gerettet hat!“ (laf)