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Langjähriger CDU-Chef Zeller wechselt zur SPD

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»Herzlich willkommen bei der SPD«: (v. l.) Fraktionschefin Daniela Leß begrüßt Neumitglied Bernd Zeller in Anwesenheit von Bürgermeister Gerhard Schultheiß und Stadtverordnetenvorsteher Gunther Reibert.
»Herzlich willkommen bei der SPD«: (v. l.) Fraktionschefin Daniela Leß begrüßt Neumitglied Bernd Zeller in Anwesenheit von Bürgermeister Gerhard Schultheiß und Stadtverordnetenvorsteher Gunther Reibert. © Jürgen W. Niehoff

Nidderau (jwn). Paukenschlag in der Kommunalpolitik: Der langjährige CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Bernd Zeller ist nun SPD-Mitglied. Kurz vor der jüngsten Stadtparlamentssitzung wurde diese Entscheidung bekanntgegeben.

Die SPD hatte Pressevertreter kurzfristig zu einem Gespräch eingeladen. »Bernd Zeller ist seit wenigen Tagen Mitglied unserer Fraktion«, verkündete die SPD-Fraktionsvorsitzende Daniela Leß. Wegen des bevorstehenden Kommunalwahlkampfes voraussichtlich am 6. März 2016 sei die SPD derzeit auf der Suche nach Personen, die sich im Wahlkampf und möglichst schon vorher für ihre Sache einsetzen würden. So sei man auch auf Zeller gekommen. Er habe seit langem Erfahrung in der Kommunalpolitik und kenne sich in Nidderau bestens aus. Dass er Ende 2013 wegen persönlicher Differenzen aus der CDU ausgetreten sei, deren Vorsitzender und Fraktionsführer er zuvor lange Jahre gewesen war, spielte dabei laut Leß keine Rolle.

Zellers Abgang geht auf den parteiübergreifenden Spargipfel der Stadtverordnetenversammlung vom Dezember 2013 zurück. Der frühere Fraktionsvorsitzende habe dabei nach Ansicht seiner eigenen Fraktion »recht eigenwillig Zusagen gemacht«, ohne diese vorher mit ihr abzustimmen, woraufhin die Fraktion ihm die Gefolgschaft verweigerte.

Der Wechsel Zellers wurde jetzt erst publik gemacht, weil man den Bürgermeisterwahlkampf habe abwarten wollen »Wir wollten keinen falschen Zungenschlag reinbringen«, so die Fraktionsvorsitzende. Den Ausschlag habe ein Gespräch des Bürgermeisters Gerhard Schultheiß (SPD) mit Zeller gegeben. »Wir suchen Menschen, die sich zum Wohle der Stadt engagieren. Deshalb müssen die nicht in jedem Falle SPD-Mitglieder sein«, erklärte Schultheiß.

Zeller selber erzählt immer noch verbittert von seinem Ausstieg aus der CDU: »Mich hat nicht mal einer der CDU-Größen des Kreises angerufen und sein Bedauern ausgedrückt«. Mit 63 Jahren fühle er sich noch zu jung, um ganz aus der Politik auszuscheiden. Deshalb habe er sein Mandat als Ortsvorsteher von Windecken im Gegensatz zu seinem Sitz im Stadtparlament nicht niedergelegt. Wenn die SPD es wolle, würde er sich auch gern um ein Mandat im Parlament bei der nächsten Kommunalwahl bewerben. (Foto: jwn)

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