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Kampagne gegen Einbrecher

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So könnte das aussehen an Haus oder Wohnung: Ein Mann, der einen Einbrecher mimt, benutzt ein Brecheisen, um eine gekippte Terrassentür aufzuhebeln. © DPA Deutsche Presseagentur

Endlich wieder Urlaub! Doch leer stehende Häuser und Wohnungen bedeuten auch ein erhöhtes Risiko für Einbrüche. Wie kann man die eigenen vier Wände am besten schützen? Zur Feriensaison geht die Polizei mit einer Kampagne gegen Einbrecher vor.

Überfüllte Briefkästen, geschlossene Rollläden oder Urlaubsbilder in den sozialen Netzwerken: In der Ferienzeit kann vieles auf leer stehende Wohnungen und Häuser hindeuten und Einbrecher anlocken. Jetzt geht die hessische Polizei mit einer »Sommerkampagne« gegen Wohnungseinbrüche vor. Neben der Präventionsarbeit sollen verstärkte Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen dazu beitragen, Einbrecher fernzuhalten.

Bereits seit Mitte Juli gibt es bei allen sieben hessischen Polizeipräsidien Beratungsangebote. So hat die Frankfurter Polizei kurz vor Beginn der Ferien drei Info-Abende veranstaltet, bei denen die Sicherung der eigenen vier Wände praktisch dargestellt wurde. Das Präsidium Nordhessen lädt beispielsweise Mitte August unter dem Motto »Wachsamer Nachbar - wie man sich wirksam schützen kann« in den Polizeiladen Kassel. Und die Polizei Mittelhessen informiert unter dem Motto »Sicher! In den Urlaub«, so etwa an einem Termin Ende August in der Fußgängerzone in Bad Nauheim.

Auch die Polizei in Osthessen bietet eine kostenlose Beratung an. Ob an Infoständen, telefonisch oder bei einer Schwachstellenanalyse vor Ort. Bei dieser geht man gemeinsam durch das Haus oder die Wohnung und schaut, wo es Verbesserungsbedarf gibt, wie Polizeisprecher Dominik Möller in Fulda erklärt. Manchmal könnten beispielsweise Fenster effektiver gesichert werden oder dunkle Ecken bei Kellerabgängen besser beleuchtet werden.

»Für die Betroffenen sind Wohnungseinbrüche einschneidende Erlebnisse«, sagt Möller. Die eigenen vier Wände seien ein intimer Bereich, ein Einbruch sorge für ein großes Unsicherheitsgefühl. »Deshalb ist es so wichtig, die Zahlen weiterhin zu senken und präventiv tätig zu werden.«

Denn Hessen steht in Sachen Wohnungseinbrüche inzwischen recht gut da. Im Jahr 2021 waren landesweit 2039 vollendete Wohnungseinbrüche bei der Polizei angezeigt worden - 2010 waren es noch mehr als dreimal so viele gewesen.

Allerdings drückte mutmaßlich auch die Corona-Pandemie mit ihren Folgen zuletzt die Zahlen nach unten. »Es gab in den vergangenen beiden Jahren deutlich weniger reisende Täter und die Bürgerinnen und Bürger waren häufiger zu Hause, was die Tatgelegenheiten reduzierte«, sagte kürzlich Innenminister Peter Beuth (CDU). Demnach ereignen sich Einbrüche häufig tagsüber, insbesondere während einer längeren Abwesenheit der Haus- oder Wohnungsbewohner.

Hessenweit wurde zuletzt bei den Wohnungseinbrüchen eine Aufklärungsquote von 21 Prozent erreicht, das sei ein neuer Höchstwert, erklärte das Innenministerium. Allerdings heißt das auch, dass nur etwa jeder fünfte Fall aufgeklärt wird. Häufig fehlen Spuren und Zeugenhinweise, wie Polizeisprecher Möller in Fulda sagt. Ziel sei, dass Einbrüche im Versuchsstadium stecken blieben. »In der Regel ist es so, wenn die Einbrecher nicht innerhalb von fünf Minuten eindringen können, brechen sie die Aktion meistens ab.«

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