25 Jahre Terra Tech: Afrikanische Lebensfreude trotz grauer Wolken
Marburg (pm). Seit 25 Jahren leistet der Verein »Terra Tech Förderprojekte« mit lokalen Partnern weltweit erfolgreiche Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Anlass genug, um sich bei ehrenamtlichen Helfern, Spendern und Freunden zu bedanken.
Zum Jubiläum gab es am Samstag ein großes Afrika-Festival mit Live-Musik und eine Party bis in die frühen Morgenstunden.
Trotz grauer Wolken, eher kühler Temperaturen und hessischem Dauerregen fanden sich bereits zur Eröffnung des Marktes zahlreiche Besucher auf dem Gelände der Waggonhalle ein und ließen sich von der afrikanischen Atmosphäre traditioneller Rhythmen und exotischer Düfte anstecken. An 18 Ständen konnten Interessierte Stoffe und Kleider, Kunsthandwerk, afrikanische Lebensmittel und Spezialitäten erwerben. Besonders belagert wurde der Stand mit dem eritreischen Essen.
Sehr gut besucht waren zudem die zwei, von Amadabo Diallo aus dem Senegal geleiteten, Trommelworkshops. Darüber hinaus fand im Rotkehlchen eine Kunstausstellung mit Werken lokaler Künstler statt, von denen einige zugunsten von Terra Tech versteigert wurden. Die Spielfreude der Musiker beim Soundcheck lockte schon vor Beginn des Live-Programms viele Besucher ins Innere der Waggonhalle.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Terra Tech-Vorsitzenden Friedrich Bohl und einem kurzen Einblick in die aktuelle Projektarbeit des Vereins durch Dr. Gangolf Seitz übernahmen die Musikgruppen die Bühne. Das bunte Programm riss das Publikum mit und verleitete es zu heißen Tanzeinlagen. Spätestens jetzt war das graue Wetter draußen vollends vergessen.
Den Auftakt machte das »Kimba Djembé Orchestra«. Westafrikanische Rhythmen mit Djembén, Doundouns (Basstrommeln), Krins (Schlitztrommeln), Kleinpercussion und Gesang versetzten das Publikum in erste, noch vorsichtige Bewegungen. Diese wurden spätestens beim Auftritt der »No Tears« aus Cölbe richtig ausgelassen. Die fünfköpfige Band um die aus Sambia stammenden Geschwister Oggie (Gesang, Gitarre), Tamara und Latricia Lauer (beide Gesang) hielt ihr Versprechen und bot »African Reggae, der groovt«.
Im Anschluss zeigte Amadabo Diallo, dass er nicht nur als Trommellehrer begeistert bei der Sache ist, sondern dass drei Trommler, ein Kora-Spieler (westafrikanische Stegharfe), Gesang und ekstatische Tanzeinlagen die gutgefüllte Waggonhalle so richtig in Schwung versetzen können. Damit bereitete seine »Group Jokko« aus Gießen den Weg für die letzte Band des Abend: »Sidikie and the Contry Body«. Der in Sierra Leone geborenen Bandleader Sidikie Coker aus Berlin inszenierte noch eine Theatereinlage, bevor er mit seiner Band dem Publikum mit »African Folklore« noch mal so richtig einheizte. Dass ab 23 Uhr aufgrund von Lärmschutzbestimmungen ins benachbarte Rotkehlchen umgezogen werden musste, tat der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch. Hier begeisterte das Frankfurter DJ-Team »Dubs Till Dawn« sein Publikum bis weit in die frühen Morgenstunden mit Dancehall, Reggae und Dubplates.
Großes Interesse an Vereinsarbeit
So verwundert es nicht, dass sich die Organisatoren begeistert vom Festival zeigten. »Aufgrund des Wetters hätten wir nie mit einem solchen Andrang gerechnet. Auch das Interesse an unsere Arbeit war sehr groß, unser Infostand hatte sehr viele Anfragen,« berichtet Terra Tech-Geschäftsführer Immanuel Jacobs.
Am 4. September lädt Terra Tech zum Jubiläumskonzert in die Marburger Stadthalle ein. Ab 20 Uhr spielt die Philharmonie Merck ein Programm mit Werken von Beethoven, Mozart und Brahms. Die Karten zum Eintrittspreis zwischen 10 und 30 Euro sind ab sofort erhältlich. ww.terratech-ngo.de .