Eprimo-Kunden geschockt: Abschläge mit extremer Preiserhöhung - Energieversorger erklärt sich
Steigende Preise für Strom und Gas haben zu enormen Belastungen bei den Verbrauchern geführt. Nun schockt ein Versorger seine Kunden mit Abschlagsplänen und 800-prozentigen Preiserhöhungen.
Neu-Isenburg ‒ Dass Verbraucher ab diesem Jahr mehr für Energie bezahlen müssen, ist inzwischen bekannt. Trotz Preisbremsen wird es teurer. Die meisten Kunden rechnen mit deutlich höheren Abschlagsplänen von ihren Energieversorger. Doch nun hat ein hessischer Versorger für Öko-Strom seine Kunden geschockt. Eprimo mit Sitz in Neu-Isenburg stellt ganz offenbar Pläne mit Preiserhöhungen aus, die kein Kunde so recht nachvollziehen kann. Ein Nutzer soll wohl anstelle von bisher 110 Euro im Monat einen Abschlag mit Preisbremse von 877 Euro im Monat bezahlen.
Auch etliche andere Kunden bestätigen viel zu hohe Abschlagsforderungen des Energiediscounters, der zur E.ON Energie Deutschland GmbH gehört. Von 700 Euro statt aktuell 150 Euro pro Monat berichten laut Stern.de die Kunden des Versorgers. Bei einem anderen Kunden flatterte ein Abschlag von 2064 Euro pro Monat ins Haus. Zuvor soll er laut Stern 270 Euro bezahlt haben.

Wo liegt der Fehler, fragen sich viele Kunden? Ein Technik-Fehler, die SAP-Software oder ein falscher Verbrauch als Grundlage für die Rechnung sind als Ursachen schnell ausgemacht. Eine Anfrage beim Unternehmen soll Erleichterung bringen. Es handelt sich offensichtlich um einen „Kommunikationsfehler“, zitiert Stern.de den Eprimo-Pressesprecher Roman Zurhold. Denn in dem Schreiben wurde nicht klar kommuniziert, welche Summe zu welchem Zeitpunkt von den Kunden gezahlt werden muss.
So sorgten Nachzahlungsforderungen, die eigentlich erst auf der kommenden Jahresabrechnung erschienen wären, für Verwirrung für die Kunden, wie merkur.de berichtet. Laut Zurhold ist dies zum Schutz der Kunden vor hohen einmaligen Nachzahlungen geschehen. Doch auch diese Erklärung dient nicht wirklich der Aufklärung. Die Telefone stehen jedenfalls nicht mehr still bei Eprimo in Neu-Isenburg. Was aber laut Versorger an den Fragen zur Preisbremse liegt.
Eprimo-Kunden geschockt: Verbraucher können ihr Sonderkündigungsrecht nutzen und den Anbieter wechseln
Verbraucherschützer raten den Kunden, bei satten Preiserhöhungen von ihrem Sonderkündigungsrecht des Vertrags Gebrauch zu machen. Denn nicht nur Kunden des hessischen Versorgers erhalten hohe Rechnungen und höhere Abschlagszahlungen. Auch Kunden aus Bayern können bereits ein Lied von höheren Zahlungen, Irritationen und Chaos bei der Abrechnung singen.
Zwei Tipps von Verbraucherschützern, wenn Versorger die Preise erhöhen:
- Sie haben in der Regel bei jeder Preisänderung ein Sonderkündigungsrecht. Bei einem Sondervertrag setzt das Sonderkündigungsrecht eine Vertragsänderung voraus, was eine Preisänderung in den allermeisten Fällen ist. Der Vertrag kann dann zu dem Zeitpunkt beendet werden, an dem die Preiserhöhung in Kraft tritt. Steigen die Preise also zum Beispiel am 1. Januar, können Sie bis zum 31. Dezember kündigen. Das heißt: bis zum 31. Dezember muss Ihre Kündigung beim Unternehmen eingehen.
- Wenn Sie den Anbieter wechseln wollen, sollten Sie unbedingt selbst kündigen, um die Kündigungsfrist zu wahren. Berücksichtigen Sie dabei, dass Sie eventuell einen Bonus verlieren könnten, wenn dieser zum Beispiel eine einjährige Belieferung zur Bedingung hat. Das regeln die jeweiligen AGB des Energieanbieters.
Eprimo-Kunden geschockt: So finden Verbraucher den passenden Strom- oder Gastarif
Eines ist klar. Die meisten Versorger heben die Preise für Strom und Gas aufgrund der Energiekrise an. Experten zufolge sollen die Preise dafür zwar bald wieder sinken. Noch aber ist der Strom für die Verbraucher teuer - aber nicht überall gleich teuer - wie der Strompreis-Atlas belegt. Ein Anbieterwechsel kann sich also durchaus rechnen. Auch ein Blick in die Tarife des Grundversorgers kann sich für manchen Kunden lohnen. So ist beispielsweise in vielen Landkreisen Oberbayerns der Grundversorger ohnehin billiger als derzeitige Tarifangebote von Energieversorgern am Markt.
Hilfreich beim Tarif-Vergleich sind auch Vergleichsportale wie Check24 und Verivox, mit denen sich die besten Tarife rasch online heraussuchen lassen.