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Kreis hat warmes Wasser in Schulen und Sporthallen abgestellt

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Die Gaskrise beschäftigt Mittelhessen. Zwei in Gießen und Wetzlar getroffene Entscheidungen sollen nun Einsparungen bringen.

Wetzlar/Gießen - Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Angesichts der Gaskrise, die sich durch die Nord-Stream-1-Abschaltung noch verschärfen könnte, ergreifen immer Kommunen und Kreise in Hessen Maßnahmen, um ihren Energieverbrauch – zumindest vorübergehend – zu senken. In Mittelhessen geht man dabei mit gutem Beispiel voran, wie vor allem zwei Beispiele zeigen.

Die Gießener Stadtwerke (SWG) haben jüngst das Hallenbad an der Ringallee für die Öffentlichkeit geschlossen. Es gilt als immenser Energiefresser. Die SWG senken parallel auch die Temperatur in den Becken um bis zu drei Grad Celsius. Bis zu den Sommerferien findet lediglich Schul- und Vereinssport statt, dann ruht der Badebetrieb zunächst sechs Wochen komplett.

Gießen/Wetzlar: Lahn-Dill-Kreis will tausende Liter Heizöl sparen

Bis zu 50 Prozent Energieeinsparungen erhoffen sich die Verantwortlichen durch die Schließung des Hallenbads, die unter den Gießenern überwiegend auf Verständnis stößt. Die Sommerpause in der Schwimmhalle gibt es jedes Jahr, 2022 dauert sie schlicht ein paar Wochen länger. Mit dem Freibad hat nebenan außerdem die Alternative wie gewohnt geöffnet.

Warmwasser-Grundeinstellung
Nur noch kaltes Wasser in der Sporthallen-Dusche: Im Lahn-Dill-Kreis ist das vorerst der Fall. (Symbolbild) © Andrea Warnecke/dpa-tmn

Einen Schritt weiter als die Stadt Gießen geht derweil der Lahn-Dill-Kreis. Bereits seit 1. Juni sind in den kreiseigenen Turnhallen und Schulen die Warmwassersysteme ausgeschaltet. Bis 18. September soll das auch so bleiben. Es könnten so „mehrere zehntausend Liter Heizöl und hunderttausende Kilowattstunden Erdgas eingespart werden“, glaubt die Kreisverwaltung. Allein der Heizölverbrauch einer Turnhalle in Breitscheid liege von Juni bis September bei etwa 2.000 Litern. 

Gießen/Wetzlar: Energiespar-Maßnahmen sind „verhältnismäßig und zumutbaren“

Zusätzlich hofft der Lahn-Dill-Kreis auf Kosteneinsparungen von rund 100.000 Euro. Im Vergleich mit Privathaushalten seien die Warmwassersysteme in den Sport- und Turnhallen „sehr ineffizient, da für wenig Warmwassernutzung verhältnismäßig viele Ressourcen aufgewendet werden müssen“, erklärte Kreisbeigeordneter Heinz Schreiber Mitte Juni.

Von den Sparmaßnahmen an den 86 Schulen und den rund 60 Sport- und Turnhallen sind mutmaßlich die Vereinssportler am stärksten betroffen. Hier bat der Lahn-Dill-Kreis um Verständnis. Landrat Wolfgang Schuster (SPD) sagte dem Hessischen Rundfunk, angesichts der zeitlichen Befristung sei es eine „verhältnismäßige und zumutbare Sparmaßnahme“. Der Zeitraum im Sommer sei auch aufgrund der Sommerferien bewusst gewählt. (red/ag)

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