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Gemeinsam wider den blauen Dunst

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Hadamar (dfl). Am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien beginnt am Montag der achte hessenweite Nichtraucherwettbewerb »Rauchfreie Klasse«. etwa 12 000 Schüler in mehr als 450 Klassen aus über 100 Schulen in Hessen haben sich zur Teilnahme angemeldet. Die Schüler einer Klasse versprechen, fünf Monate lang auch außerhalb der Schulzeit und in den Ferien keine »Kippe« anzufassen. Ende Juni werden unter den Nichtraucherklassen Preisgelder über 1000 Euro verlost.

Hadamar (dfl). Am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien beginnt am Montag der achte hessenweite Nichtraucherwettbewerb »Rauchfreie Klasse«. etwa 12 000 Schüler in mehr als 450 Klassen aus über 100 Schulen in Hessen haben sich zur Teilnahme angemeldet. Die Schüler einer Klasse versprechen, fünf Monate lang auch außerhalb der Schulzeit und in den Ferien keine »Kippe« anzufassen. Ende Juni werden unter den Nichtraucherklassen Preisgelder über 1000 Euro verlost.

Die Fäden laufen in der Fürst-Johann-Ludwig-Schule in Hadamar bei Oberstudienrat Hubert Hecker zusammen. Er ist seit Anbeginn der vom hessischen Kultusministerium benannte Landesbeauftragte der Aktion. Angesprochen wurden insbesondere Schüler ab dem 11. bis 13. Schuljahr. »Es ist die Altersgruppe, bei denen die Rauchwerbung und Negativ-Vorbilder Neugier wecken«, weiß der Pädagoge. Das Einstiegsdurchschnittsalter für Raucher liege bei 14 Jahren, wobei die Hälfte der Raucher schon vor diesem Alter mit dem Qualmen begonnen habe. Auch heute noch stellten Lehrer immer wieder fest, dass einzelne Kinder schon mit zehn Jahren regelmäßig rauchen, manche sogar schon früher. Im Allgemeinen sei aber ein erfreulicher Rückgang des Rauchens bei Kindern und Jugendlichen festzustellen, sagt Hecker.

Seit Beginn dieses Wettbewerbs 2001 habe sich der Raucheranteil der 12- bis 17-Jährigen von 28 auf 15 Prozent fast halbiert. Entsprechend sei in diesem Zeitraum der Anteil der Jugendlichen, die noch nie geraucht hatten, von 41 Prozent (2001) auf 57 Prozent im vergangenen Jahr angestiegen. Rauchen gelte bei der heutigen Schülergeneration weitgehend als ein Relikt der Gestrigen. Eine Gruppe von Schülerinnen erzählte fassungslos, wie in der Limburger Fußgängerzone junge Mütter ihren Kleinkindern den Zigarettenrauch um den Kopf blasen. »Das sind die ehemaligen Jugendlichen der 90er Jahre, als besonders der Raucheranteil der Mädchen auf 30 Prozent hochschnellte. Von den 18- bis 26-Jährigen rauchten damals über die Hälfte, heute nur noch etwa ein Drittel«, berichtet Hecker. Er schließt daraus: »Es gibt weiter Bedarf an Nikotin-Prävention.

Die schulische Nichtraucherwerbung versucht, die Schüler gegen die immer noch vielfältigen Rauchverführungen der Gesellschaft zu immunisieren, indem sie die natürliche emotionale Abneigung von Kindern gegen Rauch und Rauchen genauso verstärkt wie die rationalen Argumente gegen die Luft- und Lungenverpestung mit Qualm.« Siebtklässlerin Franziska: »Ich finde Rauchen doof. Ein Raucher schadet sich selber und anderen. Außerdem ist Rauchen völliger Unsinn: Man bezahlt viel Geld dafür, dass man erst abhängig und später meistens krank wird. Man kauft sich seine Sucht und Krankheit regelrecht ein.«

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