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Geldautomaten seltener gesprengt

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Ein Trümmerfeld einer Geldautomatensprengung zeigt sich in der Gemeinde Gründau (Main-Kinzig-Kreis). © DPA Deutsche Presseagentur

Wiesbaden - Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Hessen geht zurück. Im laufenden Jahr habe es bislang 36 Fälle von Automatensprengungen gegeben, teilte das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden mit. Im Vorjahreszeitraum seien 47 Fälle registriert worden. Die Diebstahlsumme sei um rund 50 Prozent gesunken und liege im laufenden Jahr 2022 derzeit bei rund 1,2 Millionen Euro.

Hinzukämen Sachschäden von mehr als 4,3 Millionen Euro.

Weiterhin hohe Gefährdungslage

Innenminister Peter Beuth (CDU) warnte trotz des Rückgangs der Fallzahlen und der Diebstahlsumme vor diesen Kriminellen: »Ob in Wohnhäusern, in einem Freizeitpark oder in einem Einkaufszentrum, für die Sprengung eines Geldautomaten schrecken Kriminelle mittlerweile vor nichts mehr zurück.« Die Täter setzten dabei überwiegend hochgefährliche Festsprengstoffe ein, die ganze Filialen zerstörten und rücksichtslos die Leben von unbeteiligten Anwohnern und Bankkunden gefährdeten.

Nach polizeilichen Erkenntnissen agierten in Hessen regionale und überregionale Täter oder Tätergruppen, die zumeist aus den Niederlanden stammten, berichtete der Innenminister. Die Ermittlungsverfahren wegen Geldautomatensprengungen würden zentral bei der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt bearbeitet.

Rüsten für die Zukunft

Der Innenminister verwies auf die mit den Banken im Frühjahr gegründete »Allianz Geldautomaten«. Damit sei ein wirksamer Schulterschluss zwischen Bankenwirtschaft und Polizei in Hessen geschaffen worden. »Ich begrüße es, dass die anstehende Innenministerkonferenz in München die Geldautomatensprengungen erneut mit auf die Agenda genommen hat«, erklärte Beuth. Hessen werde dabei gerne seine Erfahrungen im Kampf gegen schwerkriminelle Geldautomatensprenger einbringen. dpa

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