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Frankfurt erwartet eine Million zu Einheitsfest

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Ganz Frankfurt wird zum Festplatz, wenn Deutschland das Silberjubiläum der Wiedervereinigung feiert. Drei Tage soll in der Rhein-Main-Metropole gefeiert werden. Auch Protest ist angekündigt.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Drei Tage lang feiert Deutschland in Frankfurt das 25. Jubiläum der Wiedervereinigung. «Grenzen überwinden» ist das Motto der Feier vom 2. bis 4. Oktober. Rund eine Million Menschen werden zu einem Bürgerfest erwartet, für das die Vorbereitungen in der gesamten Innenstadt laufen. Höhepunkt ist ein Festakt mit der kompletten deutschen Staatsspitze und Gästen aus dem In- und Ausland. Hessen hat in diesem Jahr den Vorsitz im Bundesrat und richtet deshalb die zentrale Feier zum Tag der Einheit aus. Linke Gruppen haben Proteste angekündigt.

Bundespräsident Joachim Gauck, Kanzlerin Angela Merkel mit mehreren Bundesministern und Vertreter aus allen Bundesländern versammeln sich am 3. Oktober nach einem Gottesdienst im Dom in der Alten Oper. Auch der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und der südkoreanische Vereinigungsminister Hong Yong-Pyo hätten ihr Kommen zugesagt, berichtet die hessische Staatskanzlei. Ob auch Michael Gorbatschow und Alt-Kanzler Helmut Kohl teilnehmen, war eine Woche vor dem Fest noch nicht klar.

Rund 50 Bürgerrechtler aus der früheren DDR, darunter Vera Lengsfeld, Marianne Birthler und Freya Klier, sollen beim Festakt in der ersten Reihe sitzen. Außerdem hat die Landesregierung 30 Flüchtlinge aus ganz Hessen eingeladen. Als Redner sind Gauck und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) vorgesehen. Schon am Freitagnachmittag eröffnen Bouffier und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) das Bürgerfest. In der Innenstadt sind nach Angaben von Hessens Regierungssprecher Michael Bußer 300 Veranstaltungen geplant, 200 Zelte werden aufgebaut. Geboten werden Konzerte, Ausstellungen und Informationen.

Alle Bundesländer präsentieren sich entlang des Mains mit Ständen auf einer Ländermeile. Auf Plätzen in der City geben Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung Einblicke in ihre Arbeit. Eine Licht- und Toninstallation vor der Skyline thematisiert am Abend des 3. Oktobers das Festmotto «Grenzen überwinden».

Zahlreiche Projekte an Schulen und bei Wanderausstellungen hatten das Jubiläum in den vergangenen Wochen vorbereitet. Die bunten «Einheitsmännchen» des Künstlers Otmar Hörl, die zur Einstimmung durch verschiedene deutsche Städte gezogen waren, stimmten auf dem zentralen Platz vor dem Frankfurter Römer auf die Feiern ein. Die Skulpturen erinnern optisch an das Ampelmännchen der DDR und sollen die Wiedervereinigung symbolisieren. «Vor allem jungen Menschen muss man aufklären, dass mitten in Deutschland mal eine Mauer stand», sagte Hörl.

Bis zu 3000 Teilnehmer werden zum Auftakt des Bürgerfestes am Freitagabend bei einer Demonstration unter dem Motto «Was Ihr feiert: Ausgrenzung. Armut. Abschottung.» demonstrieren, am Samstag soll es dezentrale Aktionen geben. Unter dem satirischen Motto «Für den Wiederaufbau der Mauer und die Neueinrichtung einer Sonderwirtschaftszone» will «Die Partei» demonstrieren.

Während der drei Festtage soll es umfangreiche Absperrungen in der Stadt geben. Der Autoverkehr wird erheblich eingeschränkt. Das Land Hessen hat für die Feierlichkeiten 3,5 Millionen Euro eingeplant, die Stadt Frankfurt beteiligt sich mit 1,3 Millionen.

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