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Ein Megaprojekt und seine Folgen

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Wetzlar - Hochstraße weg, Tunnel her. So einfach geht das dann eben doch nicht. Die Verlegung der B49 aus der Wetzlarer Innenstadt herauslöst eine Vielzahl von Folgebaustellen auf anderen Straßen aus. Anschlussstellen müssen neu-, um- oder ausgebaut werden. Ampeln müssen neu geschaltet werden, weil der Verkehr anders fließt. Pendlerparkplätze fallen weg oder werden verlegt.

In Wetzlar ist eine weitere Lahnbrücke in Planung, die aus der Garbenheimer Straße in Richtung Forum-Parkhaus führen würde. Die Garbenheimer Straße muss voraussichtlich vierspurig ausgebaut werden. Auch im Umland stehen zahlreiche Baustellen an.

Der Hintergrund ist immer der gleiche: Wenn die B49 nicht mehr durch die Stadt führt, sondern außen herum, dann wird der Verkehr anders fließen. Einige Straßen werden schwächer, andere stärker genutzt. Das gilt nicht erst für die Zeit nach Fertigstellung der Umgehung, deren Zeitpunkt heute noch niemand kennt. Sondern schon zu dem Zeitpunkt, wenn die Hochstraße wegen ihrer baulichen Mängel gesperrt werden muss: am 31. Dezember 2027. Denn ab diesem Zeitpunkt rollt der Verkehr schon übers Provisorium, also über A45, A480 und B277.

Für die großen Knotenpunkte in ihrer Zuständigkeit hat die Stadt zwischenzeitlich das Projekt VLUID gestartet. Es soll ermitteln, wie der Verkehr künftig fließt - und dadurch unter anderem Rückschlüsse darauf zulassen, welche Ampelschaltungen verändert werden müssen.

»Spaghetti-Knoten«

Wetzlar-Ost

Weiter sind die Planungen bereits an anderer Stelle - dort wo die Autobahn GmbH und Hessen Mobil zuständig sind. Entwürfe gibt es zum Beispiel für die Anschlussstellen der A45. Besonders spektakulär soll die Anschlussstelle Wetzlar-Ost werden, sogar die Straßenplaner sprechen vom »Spaghetti-Knoten«. Das Problem ist ihre Lage direkt neben der Talbrücke Dorlar. An sie kann nicht angebaut werden. Verändert werden muss die Anschlussstelle, weil dort künftig der Verkehr von der B49 auf die A45 geleitet wird.

Große Veränderungen stehen auch bei Garbenheim bevor: Sobald die B49 außen um Wetzlar herum führt, soll die heute vierspurige Trasse zwischen Wetzlar-Ost und Wetzlar auf zwei Fahrstreifen rückgebaut werden. Diese schmälere Straße endet auf Höhe der Rohstoffverwertung, wo sie zur Garbenheimer Straße geführt wird. Am Ortseingang von Garbenheim entsteht ein neuer Verkehrsknoten. Von dort bis zum heutigen Kreisverkehr in der Wolfgang-Kühle-Straße soll die Garbenheimer Straße vierstreifig ausgebaut werden. Weil vor allem die Brückenstraße den Verkehr kaum bewältigen kann, soll aus der Garbenheimer Straße zum Forum-Parkhaus eine neue Lahnbrücke entstehen. Pascal Reeber

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