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Corona-Lockerungen: Darum bleiben viele Restaurants und Bars trotzdem dicht

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Von: Steffen Herrmann

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In Hessen gibt es immer mehr Lockerungen der Corona-Regeln. Trotzdem bleiben viele Bars, Restaurants und Kneipen dicht.

Frankfurt - Für viele Gastronomen in Hessen endet die Zwangspause durch das Coronavirus in den kommenden Tagen. Ab Freitag (15.05.2020) dürfen Restaurants, Cafés und Gaststätten wieder für Gäste öffnen. Doch trotz der Lockerungen könnten hungrige und durstige Hessen vielerorts weiterhin vor verschlossenen Türen stehen: Einige Restaurants werden geschlossen bleiben. 

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Hessen sieht seine Branche in Gefahr - trotz der lange ersehnten Öffnung von Restaurants, Cafés und Gaststätten: „Die Lage ist nach wie vor prekär und das wird sie auch bleiben“, sagte Hauptgeschäftsführer Julius Wagner am Montag. Er schätze, dass jeder vierte bis fünfte Betrieb gar nicht aufmachen werde, sondern auf weitere Lockerungen warte. Eine Öffnung lohne sich für diese Betriebe nicht.

Lockerungen in der Gastronomie: Einige Restaurants in Hessen könnten geschlossen bleiben

Der Grund für die Sorgen der Gastronomen in Hessen: Wie für Museen und Kinos gelten für Restaurants, Cafés und Gaststätten in Hessen nach den Corona-Lockerungen besondere Regeln. Die Lokale dürfen öffnen, aber Kellner und Personal müssen Mundschutz tragen. Auch für Gäste wird das Tragen eines Mundschutzes empfohlen. Außerdem müssen Hygiene- und Abstandsregelungen eingehalten werden. So gilt: nur ein Gast pro fünf Quadratmeter. 

„So lässt sich kein Betrieb kostendeckend betreiben“*, sagt Marian Drabosenik vom Wiesbadener Thalhaus gegenüber dem Radiosender „FFH“. Zumal die Gefahr bestehe, dass die Lockerungen in der Gastronomie schon in zwei Wochen zurückgenommen werden könnten, falls die Infektionswelle nicht abfalle. „So kann kein Unternehmen planen, dieses Hü und Hott ist für keinen machbar.“

Corona-Krise in Gastronomie: Auflagen für einige Restaurants, Cafés und Gaststätten in Hessen kaum zu stemmen

„Besonders die Fünf-Quadratmeter-Regel halten wir für nicht glücklich“, sagt auch Dehoga-Chef Wagner. Durch die Beschränkungen könnten Restaurants, Cafés und Gaststätten in Hessen ihre Gäste nicht annähernd so bewirten wie normal, und die Wirte hätten einen großen Aufwand bei deutlich weniger Einnahmen. Er appellierte an die Politik, die Gastronomie mit mehr Zahlungen zu unterstützen, ansonsten drohe „mindestens einem Drittel der Unternehmen“ die Insolvenz. 

Von Steffen Herrmann

Nicht nur in Hessen, sondern auch in Niedersachsen könnten wegen der Corona-Auflagen einige Restaurants geschlossen bleiben*.

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In Kassel in Nordhessen zeigen sich viele Gastronomen über die neuen Corona-Regeln verärgert*. 

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