Berliner Todesfahrer wohl schuldunfähig
Berlin/Bad Arolsen - Nach der Todesfahrt auf dem Kurfürstendamm mit einer toten Lehrerin und zahlreichen schwer verletzten Schülern aus Bad Arolsen legt ein vorläufiges psychiatrisches Gutachten die Schuldunfähigkeit des 29-jährigen Tatverdächtigen nahe. Die Staatsanwaltschaft habe deshalb einen Antrag im sogenannten Sicherungsverfahren beim Landgericht Berlin eingereicht, teilte die Behörde gestern mit.
Ein solches Verfahren wird angestrebt, wenn der mutmaßliche Täter etwa wegen einer psychischen Erkrankung während der Tat schuldunfähig gewesen sein könnte.
Sollte sich die Schuldunfähigkeit des Mannes in der Hauptverhandlung bewahrheiten, »bestünde keine strafrechtliche Verantwortlichkeit«, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. In diesem Fall strebe sie an, dass der Beschuldigte in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werde. Es sei zu befürchten, dass er ohne Behandlung weitere gefährliche Taten begehen werde.
Der Beschuldigte ist seit der Tat in einem Krankenhaus des Maßregelvollzugs untergebracht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem »Heimtückemord« vor. dpa