Bartholomaios I.: Offen für Dialog

Frankfurt (dpa/lhe). Das geistliche Oberhaupt von 300 Millionen orthodoxen Christen, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I., hat auf seiner Deutschlandreise Halt in Frankfurt gemacht.
Dabei hat er die ökumenische Ausrichtung und die Offenheit seiner Kirche für den Dialog mit anderen Religionen hervorgehoben. Wie die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nach einem Treffen am gestrigen Montag mitteilte, kündigte Bartholomaios I. für den 26. Mai zudem ein »historisches Treffen« mit Papst Franziskus in Jerusalem an. Metropolit Augoustinos von Deutschland würdigte die Rolle der Evangelischen Kirche für die griechisch-orthodoxe Kirche in Deutschland.
EKHN-Präsident Volker Jung und sein Kollege von der Kirche der Pfalz, Christian Schad, hoben bei dem Treffen die Verantwortung der christlichen Kirchen für den Frieden hervor. Gerade mit Blick auf die Auseinandersetzungen in der Ukraine zeige sich, »wie grundlegend und notwendig der Ruf des Evangeliums zu Frieden und Versöhnung ist«, sagten die Präsidenten laut der Mitteilung.
Die orthodoxe und die evangelische Kirche fühlten sich »vereint im Gebet für die Menschen in der Ukraine und Russland sowie in der Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Konflikte in der Region«, sagte Jung. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel wurde nach dem Treffen von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Weihbischof Thomas Löhr vor dem Dom begrüßt.
Bei einer Führung durch den Dom mit Stadtdekan Johannes zu Eltz küsste das höchste geistliche Oberhaupt der orthodoxen Christen eine Reliquie seines Namenspatrons Apostel Bartholomäus. Mit dem Klerus der Griechisch-Orthodoxen Metropolie feierte er anschließend in der griechisch-orthodoxen Kirche im Grüneburgpark einen Gottesdienst.
Anlass der zehntägigen Deutschlandreise von Patriarch Bartoholomaios ist das 50-jährige Bestehen der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland. Am Freitag wird der Patriarch mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Reinhard Marx zusammentreffen. Im Rahmen der Reise stehen auch Gespräche mit Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Programm.