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Auf Automatensprengung spezialisiert

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Darmstadt/Offenbach - Die Polizei hat sieben mutmaßliche Mitglieder einer auf Geldautomatensprengungen und Drogenhandel spezialisierten Bande aus dem Rhein-Main-Gebiet festgenommen. Bei den am Dienstag Festgenommenen handelt es sich um sechs Männer und eine Frau im Alter von 22 bis 33 Jahren, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Mittwoch.

Organisierte Mitgliederstruktur

Zudem wird wegen des Verdachts auf eine versuchte Sprengstoffexplosion, des versuchten schweren Bandendiebstahls sowie schwerer Brandstiftung gegen sie ermittelt, hieß es in einer Mitteilung der Ermittler. Drei der Verdächtigen wird vorgeworfen, im Januar und Februar 2021 gemeinsam mit bereits verhafteten Bandenmitgliedern versucht zu haben, Geldautomaten in Obertshausen, Offenbach und in Lauterbach (Vogelsbergkreis) zu sprengen.

Ein 33-Jähriger war demnach vor allem für die Planung und Koordination der zeitgleichen Sprengungen in Obertshausen und Offenbach verantwortlich. Ein 23-Jähriger soll Zufahrtsstraßen beobachtet und blockiert haben, wobei brennende Autos die Zufahrt zum Tatort versperren sollten. Eine 28 Jahre alte Frau soll zwei PS-starke Fluchtwagen sowie eine Ferienwohnung angemietet haben, die zum Auskundschaften des Tatorts in Lauterbach genutzt wurde. Weitere Mitglieder der Gruppierung waren wegen der versuchten Sprengung in Lauterbach bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, hieß es.

Rauschgift auch selbst hergestellt

Mehrere Mitglieder der mutmaßlichen kriminellen Organisation, darunter vier der Festgenommenen, sollen 2020 und 2021 insbesondere mit Kokain, Heroin, Amphetamin, Haschisch und Cannabis gehandelt haben. Inhaltsstoffe zur Amphetamin-Produktion führten sie aus dem Ausland ein, hieß es. Zudem seien Chats ausgewertet worden, nach denen sie binnen eines Jahres mehrere Hundert Kilogramm Drogen verkauft haben sollen. Ein erheblicher Teil davon sei durch einzelne Verdächtige in Offenbach selbst hergestellt worden.

Zwei der Verdächtigen wird vorgeworfen, im Januar 2020 einen Brandanschlag auf den Betrieb der Familie eines ehemaligen Bandenmitglieds im Main-Taunus-Kreis verübt zu haben.

Sechs der Festgenommenen befinden sich in Untersuchungshaft. Ein weiterer Verdächtiger sollte am Mittwoch vor einen Haftrichter kommen. dpa

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