Angeklagter will von Drogen nichts gewusst haben
Aschaffenburg - Im Prozess um den bislang größten Kokainfund in Bayern hat einer der Angeklagten bestritten, von dem Drogenschmuggel gewusst zu haben. »All das hat er später erst durch die Polizei erfahren. Er wollte sich nie an einem Betäubungsmittelgeschäft beteiligen«, sagte der Verteidiger des 23-Jährigen vor dem Landgericht Aschaffenburg. Vielmehr habe der Angeklagte angenommen, dass es sich um ein Geschäft zu womöglich unversteuerten Elektrogeräten handeln könnte, weswegen er einen Drogendealer im vergangenen Juni von den Niederlanden nach Friedberg fahren sollte.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-Jährigen und einem ebenfalls angeklagten 26-Jährigen Drogenhandel vor. Sie sollen versucht haben, über eine Tonne Kokain aus einem Container zu holen, der von der Dominikanischen Republik über Hamburg nach Unterfranken transportiert worden war. Die Drogen waren zwischen Medizinprodukten versteckt, die für eine hessische Firma bestimmt waren. Der Straßenverkaufswert wird auf 109 Millionen Euro geschätzt. dpa