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400 körperliche, verbale und digitale Übergriffe an Schulen

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Wiesbaden - In den vergangenen fünf Jahren sind den Staatlichen Schulämtern in Hessen 367 Fälle von sexuellen Übergriffen durch Schüler und Schülerinnen untereinander bekannt geworden. 44-mal richtete sich der Verdacht zudem gegen eine Lehrkraft oder anderes Schulpersonal. Das hat Kultusminister Alexander Lorz (CDU) kürzlich berichtet.

Bei den gemeldeten Vorfällen handelt es sich um körperliche Übergriffe, verbale Beleidigungen oder auch Übergriffe in digitalen Medien. Darüber hinaus hat die polizeiliche Kriminalstatistik von Januar 2017 bis Juli 2022 laut Lorz 32 Sexualstraftaten erfasst, bei denen »Schüler« als Opfer genannt sind und es sich bei den Tatverdächtigen um eine Person gehandelt habe, die zum Opfer im »Erziehungsverhältnis im Bildungsbereich« gestanden habe. 31 dieser Taten seien aufgeklärt worden.

Dreimal wurden von 2017 bis 2022 Lehrkräfte als Opfer genannt, zwei der Taten konnten aufgeklärt werden. Den Staatlichen Schulämtern wurden in diesem Zeitraum vier Fälle bekannt, in denen Schüler gegenüber Lehrkräften sexuell übergriffig geworden sind. Das gerade vom Landtag verabschiedete neue Schulgesetz verpflichtet alle Schulen dazu, ein Schutzkonzept gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch zu entwickeln. Bisher war dies zwar gewünscht, aber den Schulen überlassen. Auf dieser freiwilligen Basis haben laut dem Kultusminister bislang 370 Schulen ein eigenständiges Konzept erarbeitet. In Hessen gibt es insgesamt rund 2000 allgemeinbildende und berufliche Schulen. Peter Hanack

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