Wunderbare Aussichten

Gießen/Burkhardsfelden (kaf). »Ich wette, es kommen 20« sagte ein Herr am sonnigen Sonntagvormittag in Burkhardsfelden. »Da halte ich mit 30 dagegen«, erwiderte seine Frau lachend. Die Schätzung der beiden wettfreudigen Teilnehmer der Leserwanderung in Burkhardsfelden sollte noch übertroffen werden: Pünktlich um 11 Uhr war der Vorplatz des Friedhofes mit rund 80 Wanderfreudigen gut gefüllt.
»Optimal das Wetter und diese tollen Herbstfarben«, schwärmte eine vierköpfige Gruppe, die Punkt 11 Uhr noch aus dem Auto stieg. Kurz darauf setzte sich der bunt gemischte Tross dann unter Leitung von Katrina Friese und Andreas Eikenroth auch schon in Bewegung. Zunächst hinab durchs Dorf. Manche Bewohner schauten erstaunt wegen dem meterlangen Wanderzug aus dem Fenster. »Wirkt fast wie eine Demo«, sagte eine Teilnehmerin schmunzelnd. »Walking for Future!« Beim ersten Anstieg zum Hochbehälter am Lindenbaum kam so manch einer schon richtig ins Schwitzen, das Tempo der Wanderlustigen schien ungebremst. So wartete oben dann nicht nur eine wundervolle Aussicht über Burkhardsfelden bis weit ins Land, sondern auch ein Überraschungsgast in Person von Wilfried Heuser. Der gab der großen Wandergruppe noch einen besonderen Einblick in die Geschichte Burkhardsfeldens. Das Innere des 2020 sanierten Wasserhochbehälters am Lindenbaum wurde ausgiebig besichtigt.
Herbstfarben und Wissenswertes
Kurz darauf galt es auch schon ein erstes Picknick einzunehmen. Die gut tragenden Apfel- und Birnbäume am Wegesrand waren nämlich schon mit gelben Bändern versehen worden. Eine Kennzeichnung, die die Ernte für jeden erlaubt. Weiter ging es durch Wald und Feld nach Hattenrod. Hier war zu erfahren, dass das Kirchenschiff der gotischen Kirche jüngst sein siebzigstes Jubiläum gefeiert hatte. Nach dem Krieg wurde es wieder neu aufgebaut. Dank vieler ortskundiger Teilnehmer gab es immer mal wieder informative Details über die Region zu erfahren. In langen Schleifen schlängelte sich der Tross dann die letzten zwei Kilometer durch sonnige Ackerflächen und kam nach gut zweieinhalb Stunden wieder am Ausgangspunkt an. »Es war richtig schön, mal wieder neue Menschen kennenzulernen«, freute sich eine Teilnehmerin. »Beim Wandern kommt man einfach so schnell ins Gespräch. Wann gibt’s denn die nächste Tour?«


