Wieder Material für hungrige Augen

Das Hungry Eyes Festival geht in die nächste Runde. Das zehnköpfige Team aus Kulturschaffenden, Film- und Theatermachern hat es sich zum Ziel gesetzt, die Schnittstelle zwischen Film, Performance und Installation zu befragen und freut sich auf die nächste und fünfte Ausgabe des Festivals vom 26. bis 28. August im KiZ.
Für die neue Ausgabe des Hungry Eyes Festivals erreichten über 570 Einreichungen für Kurzfilme, Installationen und Performances aus 51 Ländern den digitalen Briefkasten. In einem kollektiven Prozess hat das Team alle Arbeiten gesichtet, diskutiert und schließlich ein Programm für das Hungry Eyes Festival 2022 zusammengestellt. Über 30 Künstlerinnen und Künstler sowie Kollektiven beteiligen sich vom 26. bis 28. August.
Filmblock
»Ukrainian Shorts«
Das Interesse des Festivals richtet sich an künstlerische Positionen, die sich an der Schnittstelle von Film, Performance und Installation bewegen. Das Kurzfilmprogramm setzt sich aus drei Filmblöcken mit insgesamt 22 Filmen in der Hauptkategorie, eine davon ausschließlich mit Arbeiten ukrainischer Filmemacher, und der über die letzten Festivals etablierten »Trash-Night« mit sechs Filmen zusammen. Außerdem wurden acht installative und performative Arbeiten ausgewählt, die sich interdisziplinär mit dem Medium Film auseinandersetzen.
Timothy Smith’s Film »Queering di Teknolojik« berichtet von einer queeren, utopischen Zukunft. Mit der Frage, wie wir in der Welt existieren, setzt sich ebenso die Künstlerin Arit Emmanuela Etukudo auseinander. In »As Long As There Is Bone There Is Language« untersucht sie die Angst vor und die Geringschätzung der afrikanischen Spiritualität innerhalb der Schwarzen.
Teil des Filmblocks »Ukrainian Shorts«, der ausschließlich aus Filmen von ukrainischen Filmemachern besteht, ist der Film »Eastern Ukrainian Dialogue« von Sashko Protyah und Oksana Kazmina. Der untersucht die Probleme und Möglichkeiten des Aufbaus eines kulturellen Dialogs in ost-ukrainischen Städten.
Protagonistinnen ihres eigenen Films werden die Filmemacherinnen Katharina Soon-Hi Thaler, Quynh Le Nguyen und Stella Deborah Traub in »Töchter«. Sie stellen sich die Frage, was es bedeutet, Tochter zu sein.
In der installativen Arbeit »1984 is now« werden die Besucher zu einer kleinen Rundfahrt durch die Stadt eingeladen - einzeln von Jafar Hejazi auf einem kleinen Wagen gezogen, während man über ein VR-Headset Einblicke in Erzählungen aus dem Leben an verschiedenen Orten in Teheran bekommt. In der Arbeit »The house that shadows built« führt eine Green-Screen-Figur durch ein fiktives Filmstudio. Zuza Banasinska interessiert sich dafür, wie Geschichten generiert werden können, die nicht-kommerzialisiert und nicht-hierarchisch sind.
Die Performance »Never Solo« des Nina & Karimy Kollektiv wiederum begegnet Themen wie psychischen Zuständen, Rausch, Erinnerung, künstlerische Visionen, PornoGrafiken...
Nach einer digitalen Ausgabe im vergangenen Jahr freut sich das zehnköpfige Festival-Team dieses Jahr besonders, live im KiZ stattfinden zu können. Neben den künstlerischen Arbeiten ist ihnen der Austausch zwischen den Künstlern und Zuschauern wichtig. Auch dieses Jahr gibt es wieder verschiedene Vermittlungsformate, wie ein Speeddating sowie ein hybrides Gesprächsformat.
Goldener Toast
und Trashnight
Eine Neuerung ist die »Hungry Eyes Film Academy«, ein Workshop mit strukturell benachteiligten und am Filmschaffen interessierten Jugendlichen. Die Ergebnisse dieses Workshops werden zusammen mit dem Hauptprogramm auf dem Festival gezeigt.
Die bereits genannte Sonderkategorie »Trash« erweitert auf dem Festival das Spektrum. Gewürdigt werden oft als »Anti-Kunst« oder »Geschmacklosigkeit« verunglimpfte Perlen des Kurzfilms im Rahmen der Trash-Night, die in ausgelassener Atmosphäre schließlich in der Verleihung des Ehrenpreises »Der Goldene Toast Hawaii« gipfelt.
Auch in diesem Jahr werden die Kurzfilme des Festivals wieder online verfügbar sein, sodass das internationale Programm des Festivals auch wieder für ein über die Welt verstreutes Publikum zugänglich ist. Durch die Förderung zahlreicher Institutionen kann das Festival wieder unabhängig von Eintrittspreisen freien Zugang bieten.
Einen Einblick in das Programm des Festivals findet man auf hungryeyesfestival.de sowie auf den Social Media Kanälen, auf denen in den nächsten Wochen täglich eine künstlerische Arbeit genauer beleuchtet wird.


