Wer ist gerecht?
Gerechtigkeit ist ein großes Wort, wird oft benutzt. Es gibt einen Überbietungswettbewerb bei der Deutung: »Was ist gerecht?« Diesen Wettstreit erleben wir täglich auf der politischen Bühne. Der eine hält dem anderen seine Ungerechtigkeit vor und erklärt wortstark seine Sicht der Gerechtigkeit. Insbesondere dann, wenn es um die rechte Verteilung der Lasten geht, wie dies durch die momentanen Krisenjahre aufgrund schmerzhafter Einschnitte der Fall ist.
Aus der Sicht Gottes lesen wir in der Bibel folgende Worte hierzu in Römer 3, Verse 22-23. »Die Gerechtigkeit Gottes ist aber durch den Glauben an Jesus Christus zu allen und für alle, die glauben. Denn es gibt hier keinen Unterschied, alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes.« Also all unser Bemühen ist nicht verkehrt, es ist auch gut und richtig, sich dahingehend zu bemühen!
Und doch reicht es in den Augen Gottes nicht wirklich aus, um seinen unbestechlichen Maßstäben gerecht zu werden. Wenn unsere persönlichen Sünden nicht durch Jesu Opfer aus Gnade vergeben werden, fallen wir alle - auch wenn wir uns noch so gerecht wähnen - unter das göttliche Urteil und werden im Gericht Gottes nicht bestehen.
Auch Martin Luther hat sehr mit dieser tiefgehenden Frage: »Wie werde ich vor Gott gerecht?« gerungen. Durch diese Worte aus dem Römerbrief hat er die Antwort gefunden: Gerecht allein durch den befreienden Glauben an Jesus Christus. Rettung und Heil für uns liegt darin, dass wir dem göttlichen Ruf folgen und für uns das Heil und die Gnade durch Jesus Christus annehmen. Dann können wir ein befreites Leben im Gehorsam gegenüber Gott in Gerechtigkeit leben, auch in dieser krisenhaften Zeit, wenn wir mit Jesus Christus im Glauben leben.
Gunter Mandler, Ev. Gemeinschaft Heuchelheim