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Szene aus »Mein gestohlenes Land«, dem neuen Film des Gießener Filmemachers Marc Wiese. © Red

Gießen (pm). Das Dokumentarfilmfestival »Globale Mittelhessen« ist am Freitag mit dem musikalischen und inspirierenden Film »The Rumba Kings« in der Marburger Waggonhalle eröffnet worden. Zu Gast für ein anschließendes Gespräch war Dr. Boniface Mabanza Bambu.

Das Festival präsentiert bis zum 5. November 30 Filme in 60 Veranstaltungen. Diese finden an elf Spielorten von Oberursel bis Dillenburg statt, mit dem Schwerpunkt auf Marburg, Gießen und dem Umland.

Am Montag Start im Jokus

Seit nun schon 13 Jahren beschäftigt sich das Filmfestival mit weltweiten Problemfeldern wie Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen, Klimawandel und Armut. Aber auch die Themen Widerstand und die Suche nach Alternativen sowie Gendergerechtigkeit kommen nicht zu kurz. Sinn und Zweck des Festivals ist es von Anfang an, nach den Vorführungen mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen, Diskussionen zu führen und die Suche nach Lösungsansätzen auch lokal vor Ort anzuregen.

Auch in diesem Jahr stehen vielfach Frauen im Mittelpunkt der Filme. So etwa Samaher Alqadi, eine Filmemacherin, die in dem Film »As I want« mit ihrer Kamera im postrevolutionären Ägypten unterwegs ist. Oder in Kurdistan, dort kämpfen Frauen gegen den IS und gegen patriarchale Strukturen im eigenen Land (»The other side of the river«), in Brasilien erobern sich Frauen eine Stimme in der politischen Arena, die sonst kaum gehört wurde (»Seeds« - Black women in power«).

In Gießen ist der Auftakt des Festivals am Montag, 24. Oktober, im kommunalen Kino Jokus. Das Programm beginnt um 18 Uhr mit dem Dokumentarfilm »Ophir - Decolonize. Revolutionize« von Olivier Pollet und Alexandre Berman. Der Film erzählt eine Geschichte aus dem matrilinear geprägten Bougainville in Papua-Neuguinea. Dort wehrte sich die lokale Bevölkerung erfolgreich gegen eine Kupfermine. Ein Kampf, der gewaltsame Formen annahm und das Land in eine Krise stürzte. Im Anschluss an den Film steht Regisseur Olivier Pollet dem Publikum für Fragen zur Verfügung.

Am selben Abend wird um 20.30 Uhr der Film »Lo que queda en el camino« von Jakob Krese in Anwesenheit des Regisseurs präsentiert. Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Lilian und ihren vier Kindern, die auf der Suche nach einem besseren Leben emigrieren. Die Familie verlässt Guatemala und schließt sich einer Karawane mit Ziel USA an. Das Publikum hat nach dem Film die Möglichkeit, mit dem Regisseur ins Gespräch zu kommen.

Hessen-Premiere für neuen Wiese-Film

Seine Hessen-Premiere feiert der neue Film des Gießener Filmemachers Marc Wiese, »Mein gestohlenes Land«, am Samstag, 29. Oktober, im Kino Capitol in Marburg. Er zeichnet die zunehmende Abhängigkeit Ecuadors von China nach. Durch Verschuldung und langfristige Verträge droht der Verlust der Kontrolle über die eigenen Bodenschätze. Auch hier wird es im Anschluss an den Film die Möglichkeit geben, in Austausch mit dem Regisseur zu gehen.

Weitere Informationen auf globalemittelhessen.de.

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