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Wasser für fast alle Bürger

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Der alte Wasserbehälter in Rödgen wird seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt. Wasser gibt es dort aber noch. © Rüdiger Schäfer

Gießen (ige). Für seinen Wasserreichtum war Rödgen früher bekannt. Der Ortsteil entwickelte sich entlang vorhandener Quellgewässer und wurde an verschiedenen Stellen mit Wasser-Entnahmemöglichkeiten ausgestattet. Aus Hygienegründen und durch den Ersatz der lokalen durch eine überregionale Wasserversorgung wird das Wasser des Stadtteils ungenutzt in den Kanal und in die Kläranlage geleitet.

Dies wollten nun zwei Fraktionen des Rödgener Ortsbeirates ändern. Die Freien Wähler stellten ihren Antrag in der Ortsbeiratssitzung vor. Einstimmig beschlossen wurde, dass der Magistrat 30 000 Euro an Planungsmitteln in den Haushalt einstellen soll für vorbereitende Maßnahmen zur Fassung der vorhandenen Quellen des Ortes. Fraktionsvorsitzender Jürgen Theiß begründete den Antrag mit dem Ergebnis einer Ortsbesichtigung mit Amtsleitern und den Stadtwerken (SWG).

Demnach sei es möglich, das Quellwasser am alten Wasserbehälter nutzbar zu machen zur Bewässerung für das Forstamt, für die Landwirtschaft, für Kleingärtner und Bürger. Hierzu müsste die Dichtigkeit des Bassins sowie der noch bestehenden Zuleitungen geprüft werden. »Wasser ist eine wichtige Umweltressource und darf nicht verschwendet werden. Bei der zunehmenden Wasserknappheit ist es erstrebenswert, das vorhandene Wasser einer sinnvollen Nutzung zugänglich zu machen.« In die gleiche Richtung ging ein Antrag von RGG (Rödgen Gemeinsam Gestalten). Der Magistrat möge 15 000 Euro für eine Machbarkeitsstudie »Rödgener Wasserquellen« in den Haushalt einstellen. Diese soll zunächst alle relevanten Rödgener Quellen lokalisieren, erfassen und prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, diese nicht weiterhin ungenutzt in das Kanalsystem zu entwässern. Im Antrag genannt wurden die Quellen im Junkernweiher, Bei dem Brunnen, Obere Rosengasse (Läusberg), Ende Brunnenweg, Helgenstock. Teilweise könnte diese auch nach dem Vorbild von Freiburg im Breisgau durch den Ort oberirdisch der Wieseck zugeführt werden. Eventuell könne mit der Verlegung von Glasfaserkabeln zwischen der Quelle Junkernweiher und dem Bassin des Wasserbehälters in der Rosengasse eine Wasserleitung verlegt werden.

In diesem Zusammenhang möchte Fraktionsführer Konstantin Becker auch prüfen lassen, ob weitere Nutzungsformen in Frage kommen. Gedacht ist dabei daran, auf einem städtischen Grundstück ein Kneippbecken zu errichten, gespeist vom Überlauf dieser Quelle. Auch die Bedingungen für eine Not-Trinkwasserversorgung von Rödgen sollen eruiert werden. Der Antrag wurde angenommen.

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